ADHS und Studium

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  • Ich habe neben dem Studium gearbeitet. Deshalb habe ich vorher mit meinem Mann darüber gesprochen, und er hat gesagt, dass es in Ordnung ist, wenn ich studiere – er unterstützt mich dabei.

    Ich habe jede Vorlesung mit meinem Handy aufgenommen, falls ich gedanklich mal abgeschweift bin. Alle Notizen habe ich sofort digitalisiert und elektronisch abgespeichert. Ich habe nicht den erstbesten Prüfungstermin gewählt, sondern mich immer gründlich auf die Prüfungen vorbereitet.

    Meine Interviews habe ich gut vorbereitet: Ich habe jede Hilfe angenommen, die ich bekommen konnte. Da wir noch Corona hatten, konnte ich ein Jahr später zur Masterprüfung antreten, was mir mehr Zeit für meine Arbeit verschafft hat.

    Ich habe nur einmal an einer realen Lerngruppe teilgenommen, aber für mich war das Zeitverschwendung und einfach nur anstrengend. Die WhatsApp-Gruppe hat mir jedoch geholfen, wenn ich Fragen hatte oder etwas brauchte. Für meinen Betreuer und einige Kommilitonen war ich vielleicht eigenartig, aber das war mir egal, denn am Ende habe ich gute Noten geschrieben.

    Ich habe jeden Fehler gemacht, den man machen kann, und das akzeptiert – sogar einmal meine Arbeit gelöscht (die mein Freund zum Glück wiederherstellen konnte). Außerdem habe ich meinem Betreuer die unkorrigierte Arbeit zur Überprüfung geschickt und hatte auch eine negative Arbeit, die ich dann in eine sehr positive umwandeln konnte.

    Gib nicht auf und glaube an dich.

    Weißt du, was komisch ist? Jedes Mal, wenn ich ins Büro gehe, steht mein Name mit dem Titel dort, und seit über zwei Jahren frage ich mich: Habe ich das wirklich geschafft?