Beiträge von Nishtha

    Ja, was sollten wir alle lernen um mit unserer Diagnose ADS/ADHS klar zu kommen? :frageschaaf:

    • Wichtig finde ich das ich mich selber annehme. Ich bin OK so wie ich bin. Oder ja ok aber es ist nicht zu ändern. Denn das wächst sich nicht raus, das begleitet uns unser ganzes Leben aber wenn wir den Umgang damit erlernen können wir unseren Leidensdruck minimieren.
    • Strukturen sind auch wichtig, dann verlegt man nicht andauernt was oder muss es stundenlang suchen. Es liegt ja immer am selben Platz und das schafft Ruhe :)
    • Man sollte sich auch damit auseinandersetzen ob eine Therapie um sich selber zu verstehen was für einen ist, aus meiner Erfahrung heraus ist das eine Bereicherung (sofern man bei einem Therapeuten ist der sich Auskennt und mit dem man klar kommt).
    • Auch das Thema Medikamente sollte man bedenken, ist nicht für jeden was. Kann aber gut unterstützend wirken.
    • Aktzeptieren das manches nicht geht, manches nur sehr langsam geht und manches vergessen wird und sich deswegen keine Vorwürfe zu machen.

    Hallo,

    heute möchte ich mit Euch über das Thema reden wo Leute mit ADS/ADHS angepasst sind und wo eben nicht und wir da außer der Reihe tanzen und halt auffällig sind.

    Mir persönlich ist es extrem unangenehm auf zu fallen. Selbst wenn es positiv ist. Klingt komisch ist aber so.

    In der Schule Jahrelang gemobbt bekam ich beim Halloween Kürbis schnitzen auf einmal einen Preis als einzige meiner Klasse. Der Grund war das ich kreativ meinem Kürbis einen Hut aufgesetzt habe, denn meine Mitschüler waren neidisch das meine Oma einen sehr schönen Kürbis ausgesucht hat und haben damit Fußball gespielt. Und dann aufzufallen dann noch einen Preis zu bekommen, den man mir natürlich auch abschwatzen wollte, war so unangenehm das ich am liebsten im Boden verschwunden wäre. Ich habe das Spiel im übrigen bis heute noch ;)

    Auch bin ich mit meiner Träumerei schon in der Schule aufgefallen, mit dem wegdriften auch. Ich habe einfach so getan als wäre ich gar nicht da. Wenn ich dann Niesen musste und dabei laut war, war das schon richtig schlimm für mich.

    Später im Beruf bin ich aufgefallen immer sehr schnell alles zu lernen, heute beim Sport ist das nicht anders. Ich kopiere einfach sehr gut. Das war aber nicht bei allen Kollegen gerne gesehen weil die Angst um ihren Job hatten. Auch das gab Spannungen.

    Ich glaube auch auffällig ist es das ich mich für vieles interessiere aber nicht alles lange mache, nicht jedes Hobby weiter verfolge....egal wie fokossiert ich darauf war.

    Unterm Strich glaube ich, dass ich nicht oft aufgefallen bin. Wenn man mal meine Wutausbrüche nicht mit einbezieht.

    Angepasst war ich schon sehr. Orientieren an die anderen was zu welchem Anlass tragen und wie verhalten...ja um mich so anzupassen das ich nicht auffalle...was für ein Rattenschwanz.

    Ich war Jahrelang so gut angepasst das ich erst mit mitte 20 überhaupt spürbare Probleme hatte. Vorher war funktionieren und sich selber nicht wahrnehmen an der Tagesordnung.

    Meine Familie wollten mich so und so, also bekamen sie mich so.

    Meine Freunde mochten mich wenn ich so und so war, also war ich so. Usw...in jedem Lebensbereich. Eigentlich arbeite ich heute noch daran wer ICH bin.

    Und ich würde auch sagen das Angepasst sein in extremer Form wirklich schädlich für einen selber ist. Auch wenn man damit vielen Problemen aus dem Weg geht.

    So geht es auch das man lange nicht mit ADS/ADHS erkannt wird, wegen der Maskierung.

    Und man entwickelt ganz unterbewusst Kompensitionsstrategien, die aber zum Teil auch nicht verkehrt sind. Wie z.b. Sport, damit ist man definitiv ausgeglichener. Auch die Zeitarbeit in der ich so um die 16 Jahre gearbeitet habe, hat mir geholfen das ich angepasst war. Denn ich war immer wo anders und neues ist super im Fokus. Ich konnte immer zeigen wie super ich im Job war, denn bei Einsätzen war man nie lange. Maximal 2-3 Monate. Und dazwischen teilweise auch einige Monate Arbeitslos (erholungs pausen). Richtig aufgefallen bin ich erst bei meinem 1. Arbeitsgeber wo ich übernommen wurde und dann lange am Stück den selben langweiligen Mist machen sollte ;)

    Was mich total Unterfordert hat, es war halt langweilig.

    Aber jeder hat da seine Eigenen Strategien, auch das kann man nicht über einen Kamm scheren.

    Ich persönlich bin Situationen wo ich Angst hatte das die mich Triggern einfach aus dem Weg gegangen, genauso Situationen wofor ich Angst hatte oder habe. Und ja manches schreibe ich auch anders weil ich bei manchen Wörtern nicht weiß wie die geschrieben werden.

    Geht man den Weg mit dem geringsten Widerstand dann hat man es einfach aber die Psyche leidet darunter enorm....würde ich für mich so als Fazit sehen.

    Aber auch heute noch möchte ich am liebsten Dinge tun aber ich würde auffallen also kann ich mich nicht dazu überwinden. Dazu ist wohl mein Selbstwertgefühl auch noch zu angegriffen, einfach auf der Tanzfläche zu tanzen wenn sonst keiner Tanzt ist für mich nicht machbar. Oder einfach mich dazu so zu bewegen wie ich möchte,...ehrlich gesagt brauche ich dafür etwas Alkoholisches vorab und das ist doch sehr schade.


    Wie sieht es bei Euch so aus?

    Ich bevorzuge Nachrichten schreiben oder Sprachnachrichten auch. Ich habe zwar schon im Callcenter gearbeitet und Telefonieren ist mir nun nicht unangenehm aber ich kann ( und ja der Grund ist nicht wirklich nett) bei Nachrichten nebenher was machen ;)

    Ich muss nicht meinen Film pausieren weil nun jemand anruft, ich kann beides machen.

    Es gibt aber auch neh Freundin die weiter weg wohnt und wenn wir Telefonieren sind das immer 2-4 Stunden und da machen wir beide alles mögliche nebenher.

    Bei einem Treffen hingegen, egal mit wem, ist das Handy stumm und ich konzentriere mich nur auf meine Freunde.

    Das klingt nach einem richtigen Kraftakt und auch nach einem Befreiungsschlag.

    Als ich anfing immer mehr weg zu geben, zu werfen...los zu werden von dem angesammelten wurde ich auch immer mehr Balast los.

    Ich habe das Gefühl bekommen je mehr man hortet was man nicht braucht das belastet mich und ich wurde irgendwie freier.

    Ich hoffe Ihr habt es bald geschafft und könnt es Euch danach schön im neuen zu Hause machen :garten2: