Beiträge von Moselpiratin

    man muss ja auch zwischen konstruktiver Kritik und "Niedermachen" unterscheiden. Bei konstruktiver Kritik geht's ja darum, einem zu helfen, es gibt eine gangbare Alternatie. oder eine Erinnerung oder so. Hilfreich. Du könntest auch mal wieder dein Auto waschen, heisst ja zumindest "fahr durch die Waschanlage". Andererseits dann eben dieses Genöhle wie "du bist wie dein (von mir im Rosenkrieg geschiedener) Vater.". Damit ist ja kein Rat, keine Handlungsweisungen verbunden. Die meisten sind natürlich irgendwo dazwischen. Such dir einen Job ist so ein Pseudohilfreicher. Es ist zwar einfach durch die Waschanleitung zu fahren oder den Rasen öfters zu mähen, aber es ist nicht so einfach, einen Job zu finden, idR ist ja der andere schon längst dran. (klar kommt es auf den Kontext an. Manchmal ist natürlich auch ein Feedback "nötig".

    und manchmal steht natürlich auch nur ein "wir sorgen uns um dich" dahinter.

    Aber dieses Genöhle nur zum Zweck, den anderen nieder zu machen oder zu kontrollieren oderoderoder, das nervt.

    KLar darf natürlich "ich hab Adhs" nicht als Alibi dienen. Ich hab den Satz glaub ich einmal in meinem 53jährigen Leben benutzt. Einfach um zu sagen: es tut mir leid, das war keine Schlampigkeit in Form von nicht genug Mühe geben, sondern das ist ein tyypischer Schwachpunkt von mir und meinesgleichen, ich kann das nicht fehlerfrei, egal wie bemüht ich bin. " es war mir in dem Punkt wichtig klarzumachen, dass es mir nicht an Engagement fehlte, sondern dass ich einfach an meine Grenzen gekommen bin.

    Adhs heisst für mich: ja, ich habe Grenzen, die ich einfach nicht überschreiten kann. ich wäre einfach kein guter Fluglotse. dazu bin ich zu zerstreut und chaotisch. Aber ich bin erstmal die, die es versucht und den Satz erst "bringt", wenn ich wirklich sicher bin, "alles" gegeben zu haben und es hat dann nicht gereicht. Vorher denke ich zwar auch an meine Grenzen und adhs, aber nur deswegen, weil ich Stolpersteine schon vorher umgehen möchte.

    ich glaube, letztendlich geht es darum. Wenn der andere meint, das Adhs diene als ausrede es gar nicht erst "richtig" zu versuchen ist es schon ein Vorwurf. Was anderes ist, wenn der andere das Adhs nicht akzeptiert. Allerdings fällt es manchen Menschen auch wirklich schwer, zu verstehen, dass man nicht absichtlich oder fahrlässig manche Fehler macht. Das "wenn man sich nur genug Mühe gibt, dann geht das schon" steckt in vielen Köpfen.

    Aber viele sind auch nicht empathiefähig. Bzw sie denken: wenn ich bei der Matheaufgabe die Lösung einfach finde, dann ist sie auch einfach. Während sie zB rückwärts einparken oder sich PIN merken als furchtbar schwierig empfinden, aber nicht nachvollziehen können, dass es für manche Menschen genau andersherum ist. Sie sind dann oft umbarmherzig in Bereichen , die sie selbst intuitiv gut können und vergessen dann, dass sie selbst andere Schwächen in anderen Bereichen haben.

    ach ja, wenn du mit ihnen redest, versuche immer "auf Augenhöhe" zu reden und nicht im Modus Kind-Eltern. wenn du motzig oder bockig bist oder so bestätigst du bei ihnen das Bild des "Kindes". versuche entspannt, gelassen souverän zu sein. SPiel tuhig mal Bälle zurück. Wie ist denn die Macke in den Kotflügel des Elternautos geraten ? Was ist aus der schon ewig besprochenen und ewig aufgeschobenen Küchenrenovierung geworden. ? nicht aggressiv, nicht anklagend. leise, freundlich, aber doch ...du weisst schon....

    Hat sich was geändert ?

    ich glaub das Thema ist nicht Adhs. Es ist das alte Eltern-Kind-Thema. ich kenne das und es ändert sich auch nicht wirklich, wenn das "Kind" älter wird. es ist aber erstmal ein Problem deiner Eltern. und es geht zumindest meiner Erfahrung nach nicht um Inhalte.

    Es gibt ein Buch, In der diese dämlichen typischen Elternsätze wie "hast du auch nichts vergessen? hast du genug Benzin im Tank? Bist du warm genug an ?" mit : ich liebe dich übersetzt werden. es geht nicht um Benzin etc

    hier bei diesen Kritikpunkten geht es nicht um "ich liebe dich", sondern dass Eltern Schwierigkeiten haben, die Kontrolle, die Autorität, das BesserWissen, BesserKönnen, diese Rolle des Halbgottes den Eltern nunmal in den Augen von Kindern haben abzugeben. Wenn Kinder Kinder sind, sind die Eltern die größten. umgekehrt haben Eltern eine umfassende "Kontrolle" übers Kind. wissen alles, haben Einfluss. Kontrolle ist negaitv besetzt, ich finde aber grad kein anderes Wort. Kinder sind der elementare Inhalt der Eltern, so lange sie klein sind. Die Kinder, um die dreht sich alles, das Ganze Leben ist nach ihnen ausgerichtet. Wenn nun ein Kind nur noch 1xdie Woche auftaucht, findet uU so eine Art Nachholjagd statt. In dem Abend wird "nachgeholt" und "abgefragt". so in etwa stelle ich mir auch eure Abende vor. Denn ich finde es schon bezeichnend, wie oft sich wohl die Gespräche über dein Können und Nichtkönnen drehen.

    Bei meiner Mutter half Humor übrigens. ich hab sie ausgelacht. Hintergrund: seitdem ich wieder in den Heimatort zog, fing sie verstärkt an sich in mein Leben einzumischen. sie war immer stark auf Außenwirkung ausgerichtet und mein Garten war nicht repräsentativ. Als ich Gärtner walten ließ, meinte meine Nichte "na, dann wird Oma dich nun endlich in Ruhe lassen". ich grinste und meinte, sie würde dann vermutlich über meine haare was sagen. Ginge ich zum Frisör, wäre meine Kleidung dran.

    Jedenfalls waren die Gärtner fertig, ich bin aus einem ganz anderen Grund noch am gleichen Abend bei meiner Mutter, wir reden über diese Andere Sache. plötzlich dreht sich meine Mutter seitlich, schaut mir auf den Rücken und meint "du könntest auch mal wieder zum Frisör". ich hab laut und schallend gelacht und ihr dann erzählt wieso. sie musste dann auch grinsen.

    Versuch die Subbotschaft hinter diesem Abfragen und Gemaule zu verstehen. Versetz dich mal in die lage deiner Eltern. Der Auszug der Kinder ist für viele Eltern schon fast traumatisch, es hinterlässt Leere stellen und es ist schwierig, diese zu besetzen, gerade wenn das Leben so sehr auf Kind und Familie ausgerichtet ist. Versuche mal deine Eltern zu durchleuchten und ihre Bedürfnisse zu verstehen. und dann geht es darum, mit Fingerspitzengefühl Grenzen zu setzen. Nein, ein gemeinsames Familienmahl ist nicht die Inquisition. Niemand muss sich rechtgfertigen. Deine Eltern möchten auch nicht agefragt werden und Rapport abgeben. niemand wird beurteilt und niemand wird verurteilt. es geht um Teilnahme am Leben des anderen.

    Wenn du "ich bin darin nicht so gut" sagst, bist du schon in der Rechtfertigungsspirale. ich lebe mein Leben und ich berichte euch, aber ich will kein Urteil ist eine Einstellung, die du ruhig vermitteln musst. Dazu gehört aber auch eine innere Einstellung. Nicht vergessen: du bist Teil des Gespräches und nicht nur deine Eltern bestimmen die Themen und den Gesprächsverlauf. Ihr alle seid Gesprächsmoderatoren auf gleicher Augenhöhe- wenn denn dies ein Familienessen ist. Ihr seid alle Teil der Familie.

    Versuche auch nicht wahrzunehmen, wo dieses Gespräch stattfindet. du bist nicht "Gast" und deine Eltern Hausherren. Es ist euer gemeinsames ZuHause.

    ich kann natürlich auch gnadenlos falsch liegen.

    schlechte NAchrichten übrigens: es hängt nicht am Alter. Ein bisschen vielleicht am Familienstand. Alleinstehende unverheiratete kinderlose Kinder trifft es am meisten. Aber es geht nicht von allein weg, nur weil du älter wirst.

    sorry, ich bin altmodisch, aber ich finde die Art heute, wie Grammatik gelehrt wird furchtbar. ich hab öfters Nachhilfe bei Kiddies gemacht, die eine Generation jünger waren und die Art und Weise, wie heutzutage Grammatik gelehrt wird ist so konfus und unlogisch, unstrukturiert. ich hab den Kids dann schonmal meine altmodische Art und Weise beigebracht, so richtig in Tabelle und Fallunterscheidung, viel strukturierter und übersichtlicher beigebracht und die kamen oft besser klar- ich bin zwar in den 70ern in die Schule gegangen, aber meine Lehrerin war da schon recht alt, es war also ziemlich oldschool. und brachte mir später auf dem Gym sehr viele Vorteile, wir 4 von dieser Klasse waren den anderen ziemlich weit voraus.


    intuitiv und Regeln schließen sich ja nicht aus. Wenns intuitiv klappt, ist das sicherlich das Beste. Aber das ist zB in einer Klasse von 30 Schülern dann vielleicht bei 12 bis 20 der Fall. der Rest braucht Regeln.

    ist denn norwegisch, was die Grammatik betrifft , mit den indogermanischen Sprachen nah genug verwandt ? ich hab mir sagen lassen, dass es Sprachen gibt, da können wir unsere komplette Grammatik und Sprachverständnis vergessen. da lernt man eine komplett neue Grammatikwelt. ich könnte mir vorstellen, dass Norwegisch zumindest schon ein paar "Andersheiten" kennt. aber ich habe so gut wie keine Ahnung von dieser Sprache und der Verwandtschaft zu den mitteleuropäischen.

    das konnte ich schon als Kind gut, das ich vokabellernfaul war *lach* und wenn man dann nach 1 Jahr französisch irgendwo in der Pampa von Frankreich steht und einem Mechaniker erklären muss, dass der Bremswasserbehälter leckt, dann wird man kreativ *grins*

    (aber da war ich elf, noch nicht in der Pubertät, daher noch nicht besonders schüchtern und die einzige, die überhaupt ein paar Worte französisch sprach . Das gab so einen Auftrieb, da zehrte ich ein (schul)leben lang dran. und es war völlig wurscht, gegen wieviele Regeln ich verstieß, Hauptsache, wir kamen dank des Verständnisses des Mechanikers nach Hause. das relativiert eigentlich ein Leben lang die Einstellung zu einer Fremdsprache. Die korrekte Art mit Regeln ist die eine Sache, aber die Fähigkeit, Sprach kreativ zu nutzen auch eine. Vielleicht sogar mehr wert als alle Vokabelkenntnisse und Grammatikregeln.

    irgendwie hab ich Hemmungen, als Nichtbetroffener hier reinzuschauen. blöd, eigentlich.

    ich arbeite ja mit Adhslern mit und ohne Autismus, meist mit. klar weiß ich die Diagnosen, daher kann ich folgendes leicht sagen, aber: ich sehe einen deutlichen Unterschied zwischen den mit und den ohne Asperger. gerade bei dem mit dem atypischen könnte man meinen, es fehle ihm an Empathie. er merkt einfach nicht, wenn er mit bestimmten Verhaltensweisen aneckt. "durch die Blume" mit ihm das anzusprechen hilft meist wenig, ich wähle Worte, die mir bei anderen als zu direkt und zu wenig feinfühlig quasi mit dem Holzhammer abgelehnt hätte. Der Lerneffekt ist dennoch meist eher gering. entweder muss ich klar sanktionieren . er kapiert es dennoch nicht. unlängst hatte er aber ein "aha"-Erlebnis: er erlebte etwas bei sich selbst, was er sonst anderen antut (es geht darum, Menschen zu oft anzupacken und auch darum, dass dies je nach Person und Status angemessen oder unangemessen erscheint.). als er es selbst erlebte wurde es ihm dann klar. das klassiche kleinkindhafte "was du nicht willst was man dir tu, das füg auch keinen anderen zu". ihm fehlt einfach die Wahrnehmung, bei denen Nicht-Autisten bewußt oder unbewusst wahrnehmen, dass das gerade unangemessen ist, in Gestik und Mimik etc des anderen zu erkennen. ich vereinfache es stark, wenn ich es "Mangel an Empathie" nenne. eigentlich völlig falsch, aber in der Praxis als "Modell" wunderbar. wißt ihr was ich meine ? ich nehme mal zB Naturwissenschaft: Licht ist kein Partikel, aber es ist manchmal praktisch, so zu tun als wäre es eins. so mache ich es mitunter eben auch bei Autisten: ich tue so, als fehle ihnen Empathie. Weniger aus Egoismus, sondern aus "Stoffeligkeit".

    bei anderen denke ich an "Monk". ich kenne eben ihre "Angewohnheiten" und richte mich danach. ich weiß mit demunddem hat X ein Problem und ich versuche zu unterscheiden: kann und muss er das nun einfach "aushalten", weil eben die Welt nicht imemr so gestrickt ist , wie er es braucht und muss er damit klarkommen lernen oder sehe ich, dass er gerade nicht anders kann und sorge dafür, dass er es möglichst nach seinen Wünschen hat und damit gerade ebenso klarkommt, eben weil er es "anders" gar nicht kann.

    Anders ausgedrückt: ich versuche zu fordern, aber nicht zu überfordern.

    Aber es ist schwer, das "anders sein" als die anderen Adhsler, das "autistische" festzumachen. ich nehme es als Gesamtbild wahr (was wiederum typisch für mich/adhs ist), aber es an einzelnen Punkten festzulegen fällt mir schwer.


    deutlich sind natürlich Rituale und fast schon zwangshafte Ordnungsliebe (bei der dann aber gleichzeitig fingerhoch der Staub liegen kann). Symmetrie. Der Wunsch den Überblick zu behalten. Sein "Programm" durchlaufen zu müssen, ohne zu stoppen oder spontan zu sein.

    (ihr kennt ja den Hickhack mit den Druckern, wenn man den Druckvorgang unterbrechen möchte, weil was falsch läuft zB man versehentlich statt einer Seite 12 Seiten ausdruckt: manche kann man unterbrechen, aber dann gibt es die, die versuchen unbedingt und unbeirrt, ihren Druckvorgang weiterzuführen und nicht zu stoppen, egal was man ihnen aufträgt. kennt ihr diese Drucker ? manche kommen mit dem Druckauftrag-abbrechen-Befehl gut klar, bei manchen hat man festgestellt, dass man sie einfach machen lassen muss und man wirft die übrigen 11 Seiten dann halt weg) .

    Irgendwie passt bei Adhslern (mit h), dass sie sehr spontan und impulsiv sein können und eher zu schnell sich aus der Bahn werfen lassen sehr gut und bei denen mit Autismus eher weniger. ( zumindest bei den "typischen").

    ich hab irgendwo im Netz mal einen Autismustest gemacht und bekam irgendwie Null Punkte. ich bin irgendwie auf der anderen Seite der Skala als die Autisten. nicht wie Adhs mit und ohne "H" (die sind auch gegensätzlich), sondern bei anderen Punkten.

    sehr spät: danke. leider sehr redundant und Tippfehler sind auch meine ständigen Wegbegleiter...

    es gibt überall solche und solche

    und Literatur kann man sich passend zur bereits vorgefertigten Meinung (siehe auch Akgorhythmen in sozialen Netzwerken) zusammensuchen, die in erster Linie bestätigen, was man schon vorher zu wissen glaubt.

    hätte es vermutlich besser zusammengefasst

    rufst du sie echt in einer Unterhaltung ab?

    so ganz bewußt ?

    wenn ich im Urlaub rede, dann "aus dem Bauch heraus". und nicht rational einen Satz konstruierend. was anderes ist natürlich, wenn ich "vorlese" oder ein Wort im Geiste geschrieben sehe und die Accents (im frz) mitlese.

    das heisst natürlich nicht, dass ich die Regeln nicht unbewußt anwende und stattdessen "denglisch" die Sätze wie im deutschen konstruiere. ich wende "intuitiv" das an, was ich damals mit Regeln erlernt habe. es ist ein bisschen wie Autofahren: wenn ich anfange, bete ich vielleicht vor mich hin "an einem Stoppschild erst...", später mache ich es automatisiert. ich überlege auch nicht mehr die Reihenfolge, was ich tun muss, um ein Auto zu starten und in welcher Reihenfolge.

    so in etwa auch beim Sprechen: die Regeln sind mir nicht bewusst, aber ich werde sie irgendwie auch anwenden.

    ich merke es, wenn ich mit anderen Deutschen zB im Ausland unterwegs bin oder im Spaß mit einem Jugendlichen französisch spreche: sie reden oft zu "verkopft". das klingt dann zB etwas abgeha(c)kt, jedes Wort einzeln. wenn ich zB mit bester Freundin in GB unterwegs bin, dann ist ihr englisch, insb Vokabelkenntnisse aber sicher auch Grammatik deutlich besser. Aber es klingt (in meinen Ohren) grauenvoll. was nicht an der Aussprache der einzelnen Worte liegt, aber ihre Sätze wirken oft "Konstruiert". ähnliches erlebe ich mit o.a. Schüler: er liebt die französische Sprache, aber ich glaube, er hat dabei "das Regelheft immer aufgeschlagen", um keine fehler zu machen. mir sind grammatikalische Fehler wurscht , daher fließt die Sprache mehr. ich hab den "inneren Lehrer", der jeden Satz überprüft abgeschaltet.

    klar kann man beim Reden keine Regeln abrufen. ich zumindest nicht. Regeln sind vor allem dann sinnvoll, wenn man zB schriftlich übt. und das ist ja zB der Sinn von Hausaufgaben: das Einüben bestimmter Formen. da kann man inRuhe überlegen, ob nun passiv oder aktiv, Dativ oder Akkusativ, etc passend ist.

    Unkrauthexe: ich hab mal ein Grammatikbuch für deutschlernende Franzosen gesehen und war verblüfft, welche Regeln es gab. das weiß man ja als Muttersprachlerin zum größten Teil nicht. ich weiß zB erst seitdem, dass es eine Regel dafür gibt wann man das "ch" wie in Kuchen und wann man es wie in Küchen ausspricht :-). weiß auch sonst kaum ein Deutscher, hab ich festgestellt. das Lernen wir zB rein intuitiv. vieles an Grammatik auch. Wenn wir Regeln über die eigene Sprache lernen, dann doch meist was die Orthographie betrifft. Plus fehlerhafte Dialekte und eher Kleinigkeiten.

    Nochmal: Regeln sind dann toll, wenn das "intuitve" nicht reicht. und vor allem im schriftlichen Bereich sinnvoll. Beim Sprechen ruft vermutlich niemand die Regeln ab. aber _um_ es richtig zu lernen, haben wir früher schriftliche Übungen gemacht und haben es erstmal richtig _er_lernt.

    es ist natürlich auch ein Unterschied, welche Übungsmöglichkeiten man hat. 3x 45 Min in der Schule oder durch Aufenthalt und Gespräche im jeweiligen Land. und auch das ist als Tourist nicht immer einfach, wenn man über das Touri-Italienisch a la Kaffeebestellung und wo geht's bitte zum Strand hinaus möchte.

    Schulsprache ist ja auch immer sehr eingeschränkt. das geht schon bei den Schimpfwörtern los. Die Küchensprache ist auch eher wenig vertreten, da kann man noch so viele Jahre in der Schule gelernt haben, mit einer Speisekarte des gehobenen Niveaus (also über Pizza und Pasta hinaus) kommt man nicht weit.

    und auch bestes schulfranzösisch oder -englisch scheitert, wenn die Flugzeugdurchsage auf englisch und französisch was von Triebwerk, Landeklappen, Fahrwerk erklärt.

    Schonmal im Ausland in einer Werkstatt gewesen und versucht, schulfranzösisch anzuwenden? Bremse, Lampe, Motor bekommt man noch hin, aber danach muss man doch zum Wörterbuch greifen.

    ich denke, Regeln sind das Rüstzeug, wenn man nicht intuitiv richtig kann. Wenn du keine fehler machst, brauchst du keine Regeln und niemand interessiert, ob du sie angewendet hast oder nicht.

    Ich hab schon in der Grundschule, noch vor dem ersten Kontakt Grammatikgrundregeln gelernt, das hat mir geholfen, dies auf andere Sprachen zu übertragen. wer einmal das Grundgerüst kapiert hat, kommt dann in jeder (indogermanischen) Sprache recht gut klar.

    ich hab in meiner ersten Fremdsprache zuerst nur intuitiv meine Arbeiten geschrieben, aber der Lehrer war recht streng, wenn die Orthographie nicht klappt, wars immer eine 6, egal was ich sonst konnte. was mir dann half war ein systematischer Plan. Ich hab dann meine selbstgeschriebenen Texte systematisch nach Rechtschreibefehler durchforstet und meine noten damit gut steigern können. Heute im Urlaub bei der Anwendung greife ich natürlich auf die Intuition zurück. Würde jede Menge Orthographiefehler machen, wenn ich noch schreiben würde.

    Meine erste Fremdsprache war allerdings auch französisch. ich denke, da spielt Grammatik noch eine andere Rolle als bei dem üblichen Englisch.

    hm. eigentlich im Alltag. entweder klappt was, dann steigt mein Selbstbewusstsein. oder ich scheiter erstmal, schaffe es dann irgendwann doch und fühle mich dann großartig. Leben ist ein ständiges Lernen. Aus Fehlern kann man lernen, wenn man sie analysiert und sich Maßnahmen überlegt, es beim nächsten Mal besser zu machen bzw so eine Art "Warnsignal" einbaut, damit man den Fehler beim nächsten Mal rechtzeitig vermeiden kann.

    ich lerne jedes Mal etwas hinzu. gehört doch auch zum "stärker" werden.

    eigentlich werde ich nur dann nicht stärker, wenn ich irgendwann aufgebe, verzage, resigniere. So lange ich das genau nicht tue, sondern an mir bzw der Sache "feile" und verbessere und weiter immer neue Wege ausprobiere, so lange werde ich schlauer, stärker, meine Fehler seltener oder geringer etc.

    was genau ist das eigentlich, diese "Stärke" (einer Person)?

    der Begriff ist mißverständlich. ich bevorzuge : macht mich "besser".

    ich finde es eigentlich interessant, dass du hier die Frage stellst. hast du schonmal versucht, ein Feedback jener Menschen zu bekommen ?

    ich verstehe nicht ganz den Zusammenhang von "man hat Angst vor mir" zu "ich bin müde zu erklären"

    ich verstehe auch nicht ganz, wieso du von "man meidet mich" auf "man hat Angst vor mir" kommst....

    Nee, ich bin nicht müde zu erklären. eigentlich würde ich sogar gerne mehr Fragen beantworten. aber ich definiere mich auch nicht besonders über das Adhs. ich bin ich. und ein Teil meiner Eigenschaften sind typisch für Adhsler. Aber ich mehr als "adhs". ich bin Frau. ich bin Linkshänder. ich bin deutsch, ich bin spontan ich bin Moselanerin, ich bin Landei, ich bin Mathefan, ich bin vieles.

    Neuen Kollegen erkläre ich gerne früh, dass ich Adhs habe, damit sie meine Schusseligkeiten einordnen können. oder dass ich nicht zwei Dinge gleichzeitig machen kann., mitunter manche Dinge vergesse usw.

    Aber Adhs, das ist nur eine einzige Facette. und Menschen sind so gesehen Diamanten. wir haben viele Facetten, wenn wir "tiefe" haben und mehr sind als eine flache Scheibe. wir sind auch keine ungehobelten Quadratklotze.

    ich arbeite ja mit Adhsler und ich kann nicht sagen, dass "Angst" das erste ist, was ihnen bzw ihrem Gegenüber widerfährt. nervig schon eher. anstrengend. irritierend. leider wirken unsere Macken mitunter oft rücksichtslos, ungehobelt, egoistisch, oberflächlich. das ins Wort fallen zB. dieses Gesprächen manchmal nicht folgen können ist auch etwas, was oft mißvertanden wird. Die vielen Fehler werden oft als "nicht genug Mühe geben" nicht interessiert sein mißverstanden. und man ist mitunter eine Belastung. ich kann sehr gut verstehen, wir ecken oft an.

    aber Angst? nö, eigentlich eher selten, oder ?

    Ich habe gerade Weihnachtskarten geschrieben und hoffe die kommen noch rechtzeitig an :|hab's mal wieder vor mir her geschoben.

    Briefe finde ich super, allerdings habe ich eine echte Sauklaue und mit tut schnell die Hand vom Schreiben weh, leider. Hängt wohl mit der Fibro zusammen. Dafür kann ich Roman-Mails schreiben.....

    das könnte eins zu eins von mir sein. nur dass ich noch keine Weihnachtskarten geschrieben habe. und keine oder vielleicht höchstens eine schreiben werde.

    also, ich meine : E- Mails sind ja eigentlich nichts anderes als getippte Briefe ohne Briefmarken. stimmt, es tippt sich heutzutage schneller als Handschrift. war nicht immer so. aber ansonsten muss ich auch sagen, dass auch E-Mails zunehmend seltener von mir geschrieben werden. Aber eigentlich schon, seitdem ich kein Teenager bin. Briefe, das waren früher Kontakte von Teenagern mit der ganzen Welt. Incl Monatelanges Warten auf Antwort. Dafür gibt's heutzutage E-Mails. auch wenn ein Brief persönlicher ist. was ich an modernen Kommunikationsmethoden bevorzuge: sie sind kommunikativer. ein Brief ist doch mehr oder weniger ein Monolog. Mails sind aufgrund ihrer Geschwindigkeit dialogartiger, SMS und WA erst recht. Briefe sind eine Andere Art zu kommunizieren, nicht nur nur aufgrund der Langsamkeit der Handschrift.

    aber was ich noch ganz altmodisch mache: Urlaubspostkarten verschicken. die Texte haben sich allerdings geändert, die Karten brauchen 3 Wochen und man hat sich bereits über SMS und WA längst über die Urlaubserlebnisse verständigt. Aber die Ansichtskarten an sich machen viel Freude. Individuell simsen und dann in Echtzeit hat definitiv seinen Reiz, aber ich bekomme oft von Reisenden gerade noch vor WA Standard-SMSe die dann einmal geschrieben und dann an 20 Leute versendet wurden. texte eher langweilig, das Wetter schön, das Hotel herrlich und der Strand toll. daher versende ich lieber Postkarten und mache den meisten damit wirklich eine Freude. umgekehrt kommt auch jede mittlerweile sehr seltene Postkarte, die ich erhalte an eine Wand.

    Postkarten und Geburtstagskarten haben in der Zeit eine gewisse höhere Wertigkeit erfahren, weil sie eben nicht mehr an alle 20 Bekannten stakkatoartig verschickt werden wie eben heutzutage die Ein-Text-20-Empfänger-SMS, sondern eine bewußte Methode sind, Wertschätzung auszudrücken, keine lästige Pflicht, sondern sich Mühe zu machen, jedmand mit Aufwand und Kosten wirklich erfreuen zu wollen

    Mir geht's wie Lefty. umgelernter Linkshänder, Sauklaue, ich tippe lieber. wobei das streng genommen kein Widerspruch zur Überschrift ist, schließlich ist auch ein getippter Brief ein Brief. Aber ich verschicke dann doch per Mail. billiger, schneller und das blöde Lagern entfällt auch.

    Aber spanndender finde ich eigentlich die Frage, wer noch "lange" Texte verschickt und sich so austauscht, jetzt mal egal, welches Medium er nutzt.

    was ist ein echter Leib- und Seelenmensch ?

    ich gestehe, ich hab nicht alles verstanden, was du meintest Jofine. besonders 70erJahrePädagogik, 80erJahrePädagogik usw

    ja, diese Pädagogen gibt es, aber es sind nicht alle. ich kenne einige solche, aber ich arbeite mit anderen. tollen. Ich mache den Job seit einem Vierteljahrhundert und muss manchmal, was aktuell gerade gelehrt wird passen. ich hab auch mal kurz in einer Beratungsstelle gearbeitet, aber das war nix für mich. zu sehr "belehrend" in einer gewissen Position und Situation, die mir zu theoretisch, praxisfern udn shclicht unangenehm war. Eben auch wegen dieses "Belehrens" anderer.

    ich lerne noch täglich und mit jedem neuen "Klienten" hinzu und bin gerne bereit meine Erfahrungen mit anderen zu teilen. ich bin ein Teamplayer und lerne am "Objekt" und tausche mich mit Kollegen aus. (und wenn ich der einfachheit halbe ich schreibe, denke ich, dass es ebenso für meine Kollegen zutrifft).

    Wir suchen gemeinsam Antworten, Lösungen, Wege zu helfen. ich hab meine Ausbildung als "Hintergrundwissen", aber gelernt habe ich erst, als es in die Praxis ging. Eine Zeitlang war ich noch drauf aus, alle paar Jahre Arbeitsstelle oder zumindest Abteilung, Einsatzbereich etc zu ändern, um neue Herausforderungen zu begegnen und dazuzulernen. Laänger als 4 Jahre verband ich zu sehr mit "sicherer unangreifbarer Position, Stillstand , sicheres verweilen". Aber das ist Quark, weiß ich heute.Meine Arbeit unterliegt einem ständigen Wechsel. Es ändert sich so vieles und auch die Methoden die vor 10 Jahren funktionierten helfen mir heute nur bedingt, die Menschen ändern sich auch in einer Art Generationenwechsel (das Klientel von vor 20 Jahren und heute hat kaum noch was gemeinsam) und unsere Zielrichtung ändert sich, neue Aufgaben und Herausforderungen ergeben neue Wege und das ist eins der Dinge, die ich an meinem Job mag. Der stetige Wandel, die tägliche Herausforderung, immer wieder Neues, immer wieder Veränderungen, die neue Wege erfordern.

    Die, die du oben beschreibst, die hätten als meine Kollegen keine Chance. Ja, es gibt sie (meist sind es nicht die allerengagiertesten) und ich sah sie kommen und gehen. Denn wenn du dich nicht änderst, scheiterst du in meinem Beruf. die alten "Methoden" funktionieren nicht mehr und das ist auch gut so. ich kannte solche Kollegen.

    Sie sind nicht mehr da. sie hätten mit solcher Einstellung auch keine Chance. in dem Job musst du wandlungsfähig, anpassungsfähig und vor allem auch willig sein. Sonst gehst du unter, scheiterst, bist mit deinem "Latein" am Ende. Die Kids bon heute sind ganz anders als die von vor 10 Jahren und die waren schon anders als die 10 Jahre zuvor.

    Einer der vielen Wandel in meinem Berufsleben brachte mich übrigens in Kontakt zu Adhs. Ein weiterer Wandel innerhalb dieser Arbeit war nötig, um bei mir "klick" zu machen. meine Lebenseinstellung ist "Leben ist ein ständiger, nicht endender Lernprozess" auf dem Land sagt man schlicht "man wird alt wie ne Kuh und lernt imemr noch dazu."


    es gibt natürlich ein paar grundsätzliche Regeln, Methoden, Erkenntnisse, die bleiben. ansonsten gilt aber in der Pädagogik: die Erkenntnis von heute ist der Irrtum von morgen

    bleibende Regeln sind : zuhören, verstehen wollen, planen, helfen wollen (aber dabei "weiter" blicken als der Hilfsemfänger, agieren statt reagieren. Zielorientiert arbeiten, mehr ressourcenorientiert als defizitorientiert. Jedes Kind ist anders und erfordert neue Wege etc. Grundsätzliche Werte bleiben wie Respekt, Würde, Empathie , Fairness, soziale Normen uswusw.

    Aber ich denke, dieses Problem gibt's in jeder Branche. die einen wollen arbeiten wie sie es schon immer gemacht haben (mir fällt gerade Dietmar aus der Serie Mord mit Aussicht ein) und andere die sich ständig entwickeln, weiter lernen usw. Das ist in der autobranche so, wo die Motoren nicht mehr so aussehen wi vor 20 Jahren, in der Buchhaltung ist auch die EDC eingezogen, Architekten und Ingenieure müssen nicht mehr von Hand zeichnen und Bauern müssen ebenso dazu lernen. ehrlich gesagt fällt mir gerade kein Job ein, in dem es keinen Wandel gibt. Selbst in traditionellen "altmodischen" Berufen lernt man ständig dazu, Schäfer neues über Krankheiten und EUverordnungen, Bäcker neue Vorschriften über ungesunde Zusatzstoffe und dass plötzlich Ciabatta und Dinkel (wieder) gefragt ist. usw usw.


    aber zum Buch: die Frau hat eine Beratungsstelle. niemand sagt, dass es eine gute Beratungsstelle ist. Niemand sagt, dass sie bei grundsätzlich falscher Einstellung in ihrer Arbeit nicht dennoch konkrete Hilfen leisten kann. Sie arbeitet ja wohl mehr in Sachen Schulförderung etc. und sie ist keine Pädagogin. zumindest in meinen Augen "nicht richtig". und ich könnte mir übrigens vorstellen, dass Beratungsstellen einen gewissen Typen von Pädagogen überdurchschnittlich anzieht.


    und Koriander hat recht: soll man sich über jedes miese bzw "veraltete" Buch wirklich über Adhs aufregen ?


    Die Diskussionen darüber, ob Adhsler nur die richtige Erziehung fehlt, erinnert mich an Trump, der alle wissenschaftlichen Daten ignoriert und einfach behauptet, er "habe ein gutes gefühl für Wissenschaft" und sei daher überzeugt, Klimawandel sei nicht menschengemacht. oder so. so ist es leider auch bei Adhs. die Leute glauben, sie wüßten intuitiv, was es mit Adhs auf sich hat und benötigen keine Infos. und die, die sich informieren, suchen sich am liebsten die Informationen, die ihre geprägte vormeinung bestätigt. wer entsprechend drauf ist, sucht sich dann die passende Fachliteratur zu seiner vorgefassten Meinung. notfalls glaubt er eben an Verschwörungstheorien, bei Adhs meist Medikamentenlobby etc. die sind ja per se zu allem fähig.

    Das war auch mein Eindruck nach der Leseprobe.

    Die Autorin scheint sich sehr sicher zu sein, dass sie richtig liegt und jegliche Behandlung falsch ist. Denn ADHS ist ja nichts medizinisch Nachgewiesenen. Meint sie. Im Jahr 2007. ^^

    ja genau. Und Evolution gibt's nicht, da der ultimative Beweis, den auch den letzten Verbohrten überzeugt noch fehlt. Das mit der Scheiben form der Erde ist ja auch noch nicht so ganz vom Tisch