PaMaGa : Wenn du schon eine Diagnose hat, wenn du schon eine Therapie hattest wegen dein ADS sieht es eben auch ganz anders aus.
Natürlich finde ich Klarheit etwas gutes, wenn du sagst, es hat noch einiges anders... Hilfe bekommen finde ich auch wichtig, wenn du es brauchst und der Argument, du hast im Moment viel um die Ohren kann ich auch nachvollziehen, Es gab auch Zeiten in mein Leben, hatte ich keine Zeit für solches.
Was dich jetzt wichtig ist, weisst du auch selber. Wenn du jetzt eine Studium machst, finde ich dass alles was dich dabei helfen kann, eben wichtig und du weisst sicher was dich helfen kann.
Wegen die Medis: es war nicht von mich das Thema. Aber ich kann von meine Erfahrung reden: Diagnose bekam ich mit 36 Jahre alt nach eine lange Leidenweg und viele Misserfolgen die mich oft recht zweifeln gelassen. Gegenüber Medis war ich vorsichtig und mich als krank habe ich mich auch nie wirklich gesehen, nur anders und deswegen in manche Bereiche eingeschränkt.
Aber seit mehr als 10 Jahren nehme ich Medis, mein Leben hat sich viel verbessert (nicht nur die Medis haben geholfen, noch vieles anders dazu).
Wie du sagst, auch bei mich spielen äussere Umständen auch eine grosse Rolle! In 12 Jahren habe ich mich nicht nur über ADS informiert und probiert mich besser zu strukturieren (ich war vorher eigentlich auch nicht so schlecht, meine grösste Schwierigkeiten waren in andere Bereichen) aber auch mein Leben an meine Art zu ticken anzupassen. Jetzt passt mein Job ganz gut dazu und auch wenn ich mal meine medis vergesse geht es irgendwie. Ich bin zwar langsamer und mache mehr Fehler aber es merken sicher nicht vielen...
Ich sehe auch ADS ehe als eine Art zu sein, nicht als "Defekt". Menschen sind wirklich sehr verschieden, aber jeden ist gleich wertvoll wie er ist. In unsere Gesellschaft scheint wichtig zu sein etwas zu leisten und erfolgreich zu sein. Aber Leistung ist nicht alles und Erfolg kann auch etwas ganz anders sein als eine steile Karriere zu machen... Davon habe ich mich auch distanziert und suche was mich persönlich wichtig ist im Leben, nicht was die Gesellschaft vorschreibt als wichtig. Ich habe eine Teilzeitarbeit der nicht sehr gut bezahlt ist, aber wo ich gerne gehe. Damit habe ich zwar nicht genug zu leben und brauche noch Ergänzung, aber ich habe Freude an meine Arbeit, genug Zeit daneben für andere langweilige Zeug im Alltag (die ich versuche so praktisch und wenig aufwendig zu machen), genug Zeit zu Erholung und mal etwas tun was ich gerne tue.
So geht es mich eben gut.
Auch wenn es zum Teil die Gesellschaft die uns krank macht (aber auch viele andere Menschen ohne ADS), und ADS aus meine Augen vor allem eine Art zu sein unten viele anderen Arten die es gibt, aber mit seine spezifische Herausforderungen, sehe ich weiter die Medis als eine Möglichkeit unten anderen sich selber zu helfen. Aber wie alles anderes was helfen kann (und auch jeden andere Medi) bleibt wichtig es vernünftig anzuwenden.