Beiträge von Hyper80

    Die Frage bei der "Hyperaktivität" ist mE zudem, ob sie sozial inadäquat vom Kind ausgelebt wird (indem z.B. "Unsinn" angestellt wird) oder sozialadäquat und damit eben nicht auffällt (indem das Kind z.B. von selbst Sport treiben will und dann nicht genug davon bekommt; abends im Bett heimlich noch liest etc.). Dasselbe auch beim Hyperfokus. Der kann sich ja z.b. auch auf sozial erwünschte Dinge beziehen, z.B. stundenlanges Lesen, total vertieftes Anschauen von wissenschaftlchen Dokus im Fernsehen, so dass er nicht als "negativ" auffällt,, anstatt z.B. stundenlanges "Daddeln" an der Playstation, Konsum von "Medien" etc. , was gemeinhin als ungesund gilt. Etc. pp.

    Nun ja, ich kann nur sagen, dass wenn man eine Person näher kennt, die zum einen viel nachdenkt und dadurch sehr abwesend wirken kann und zum anderen tatsächlich zu klinisch relevanter Dissoziation neigt, bemerkt man den Unterschied jedenfalls deutlich, auch wenn ich ihn jetzt nicht genauer beschreiben kann.

    Also, ich weiß nicht, was du unter Schocksituation verstehst, aber ich hatte es zwei Mal, dass ich in solchen Situtionen sehr zielgerichtet und auch völlig richtig handelte, dabei aber eben "neben mir stand", d.h. nichts bewusst tat. Die Adrenalinausschüttung hat in dem einen Fall genau dafür gesorgt, dass ich z.B. ca. 2 Stunden lang keinerlei Schmerzen empfand (war ein Unfall mit dem Fahrrad allein im Dunkeln auf weiter Flur) und alles inuitiv tat, um Hilfe zu bekommen. Der Schmerz der dann nach 2 Stunden eintrat hat mich im wahrsten Sinne des Wortes dann auch umgehauen. Meiner Kenntnis nach ist diese Reaktion auf Schockerlebnisse auch biologisch so eingerichtet (intuitiv richtiges Handeln und Ausschaltung Schmerz in echten Notsituationen).

    Nun ja, "Alltagsdissoziationen" sind eben Tagträume/in die Luft starren oder sich eben an Routinetätigkeiten, z.B. Fahrtwege, Hausputz, nicht erinnern zu können, weil man währenddesen eben am Tagträumen war. Sie sind aber keine Dissoziation im klinischen Sinne, d.h. nicht dasselbe wie Depersonalisation und Derelisation. Dissoziation im klinischen Sinne ist natürlich eine normale menschliche Fähigkeit, sonst gäbe es sie ja nicht. Hat vermutlich auch schon mal fast jeder Mensch erlebt, z.B. in einer echten Schocksituation, in der man sein Handeln (im Nachhinein) wie ferngesteuert erlebt.

    "Träumen/Löcher in die Luft starren" sind nicht dasselbe wie eine Diassoziation. Letzere meint entweder Depersonalisation oder/oder Derelisation, d.h. das Gefühl und die Wahrnehmung der Entfremdung von sich selbst oder der Umwelt. Das zeigt sich darin, dass man sich selbst und/oder die Umwelt völlig schräg, ein guter Vergleich wäre vielleicht surreal, wahrnimmt. Die Person mekt auch deutlich, dass das nicht "normal" ist, außer bei einer diss. Fugue, da kann sie sich an nichts erinnern. Das hat mit Tagträumen/Löcher in die Luft starren nun wirklich nichts zu tun.

    Bei AD(H)s mag das Zeitgefühl z.B. gestört sein, d.h. man war in etwas vertieft und hat nicht gemerkt bzw. kein Gefühl dafür, dass und wieviel Zeit vergangen ist . Umd man kann sich evtl. auch nicht (genau) erinnern, was man die ganze Zeit (eigentlich) gemacht hat. Man weiß aber, dass man nicht "outer space" war und ist im Hier und Jetzt verortet und weiß auch, dass es die ganze Zeit so war.

    man müsste aufgrund der geschlichetspezifischen Unterschiede eigentlich aber erwarten, dass das "H" bei den Jungen eher toleriert wird und daher nicht so schnell als Auffälligkeit wahrgenommen wird. daher könnte es aufgrund der Rollenverteilung sogar sein, dass bei objektiv gleichmäßiger Verteilung das "H" bei den Mädchen früher als "mädchenuntypisch" wahrgenommen wird, eben weil es weniger in Rollenklischees passt.

    Die Frage, was Umwelt, was genetisch ist bei den unterschiedlichen Geschlechtern ist so alt wie die Welt und natürlich werden Mädchen und Jungs unterschiedlich erzogen. Aber so unterschiedlich ? Adhs zeichnet sich ja dadurch aus, dass man "aneckt" und eben nicht den gängigen Rollenklischees entspricht.

    Nun ja, ich denke, was Mädchen mit AD(H)S angeht, kommt es eben auf die Erziehung an. Wenn ihr zum Beispiel von kleinaufan beigebracht wird, nicht allzu agil sein zu dürfen und dass Frauen sich anzupassen bzw. soundso zu verhalten haben, führt das evtl. eben eher zu dem, was ich beschrieben habe (Unterdrücken der Unruhe etc.). In meiner Kindheit war es z.B. so, dass Jungs und Mädels bis zum Beginn der Pubertät z.B. gleich agil sein durften. Da hat sich keiner Sorgen um ein Mädchen gemacht, das wie ein Junge daherkam quasi. Der "Schock" kam für mich z.B. zu Beginn der Pubertät, als alle Mädels um mich herum deutlich ruhiger wurden, nur ich nicht. Ich denke mal, nicht umsonst wird inzwischen davon ausgegangen, dass Symptome inzwischen bis zum Alter von maximal 12 Jahren (statt zuvor 7 Jahre) aufgetreten sein müssen. Meinem Kenntnisstand nach wurde das auch genau deshalb eingeführt, weil Mädchen sonst eher durch das "AD(H)S-Erkennungs-Raster" fallen.

    Das Rollenklischee bei Mädels besteht ja auch darin, anderen gefallen zu müssen bzw. seinen Selbstwert daraus zu beziehen. Daher evtl. auch eher die Unterdrückung des Symptoms "Hyperaktivität".

    Ich bin z.B. auch schon ganz gespannt, wie sich ein Mädchen aus meinem näheren Umfeld weiter entwickelt. Weil sie war z.B. als Kleinkind schon - aus meiner Sicht - deutlich auffällig, weil sie z.B. "Speedkrabbeln" betrieben hat. Habe meinen Lebatg noch kein Kleinkind gesehen, dass immerzu so schnell krabbelt - und zudem von Anfang an permanent zurecht gewiesen bzw. "erzogen" wurde. Hoffe natürlich nur das Beste, aber bin schon auf die Entwicklung in der Pubertät gespannt, die alsbald ansteht....

    Ansonsten ist natürlich auch die Frage, ob aufgrund von Rollenklischees Abweichungen davon nicht vorschnell als krankhaft eingestuft werden bzw. das "Anderssein", z.B. auch aufgrund einer Hochbegabung bei inadäquaten Umweltbedingungen/-reaktionen, die Ausbildung von z.B. AD(H)S-Symptomen begünstigt (denkbar wäre auch z.B. Homosexualität, Migrationshintergrund u.ä.), weil das Anecken mit dem "Anderssein" eben z.B. auch einfach Stress auslöst. Stress kann die Hirnchemie meines Wissens nach ja auch dauerhaft verändern und/oder eine genetische Veranlagung quasi zum "Ausbruch" bringen.

    Das mit den Gewichtswesten verstehe ich grundsätzlich nicht so richtig. Wie soll das denn weitergehen? Dass AD(H)Sler die dann auch während einer Ausbildung, eines Studiums, später im Beruf tragen und/oder auch in der Freizeit tragen, oder wie? Gruselig daran finde ich auch, dass die AD(H)S-Diagnose damit nach außen hin so permanent sichtbar wird. Kann mir z.B. nicht vorstellen, dass Kinder damit nicht gehänselt werden. Oder man stelle sich mal vor, jemand erscheint mit solch einer Weste zum Vorstellungsgespräch....

    Warum Gewichtswesten, wenn Medikamente auf unsichtbare Art und Weise, dasselbe (und noch mehr!) bewirken? Zumal AD(H)S ja nicht ein Problem mit der Körperwahrnehmung zugrunde liegt, sondern ein Problem mit dem Stoffwechsel im Gehirn....

    Was ist denn der Unterschied zwischen Konzentration und Aufmerksamkeit + Fokussierung?

    Meinem Kenntnisstand nach haben ADHSler ja nicht das Problem sich zu konzentrieren, sondern, sich auf Dinge zu konzentrieren, die sie nicht interessieren bzw. auf das was jetzt wichtig wäre sowie störende Reize auszublenden, wenn man nicht grade im Hyperfokus ist. MPH">MPH bewirkt, dass das was ein ADHSler eigentlich tun will, auch wirklich von ihm/ihr getan wird. Und man sich nicht mehr stundenlang überwinden muss oder auf den Hyperfokus warten muss, um eher uninteressante Dinge in Angriff zu nehmen. MPH">MPH bewirkt bei mir auch, Störreize endlich ausblenden zu können, z.B. Gespräche am Nachbartisch im Café.

    Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber ich kann mir vorstellen, dass sich die "Hyperaktivität" bedingt durch die geschlechtsspezifische Sozialisation bei Mädchen/Frauen eher als "zu starke, tiefe, heftige Emotionen", "starke innere Anspannung" bis hin zu selbstverletzendem Verhalten, "Aufstauen von Emotionen", "Sprechdurchfall" zeigt statt im "Rumzappeln", "körperlichen Auseinandersetzungen", "rasantem Fahrstil" o.ä. wie es eher für Jungs/Männer typisch wäre. Zumal Mädchen/Frauen aufgrund der geschlechtsspezifischen Sozialisation wohl eher dazu neigen sich anzupassen, so dass ich mir vorstellen kann, dass sie Unruhe eher unterdrücken statt auszuagieren.


    Aus diesen Gründen könnte ich mir zudem vorstellen, dass Mädchen/Frauen deshalb z.B. häufiger die Fehldiagnose "Borderline" (da sind Frauen meines Wissens nach ja ganz deutlich überrepräsentiert mit 85 % (Frauen) zu 15% (Männer) ), erhalten, obwohl sie eigentlich eine - zudem gut zu behandelnde - AD(H)S haben.

    Soweit ich das weiß, wird derzeit wohl auch wissenschaftlich kritisch hinterfragt, ob es ADS überhaupt gibt bzw. die Diagnose ohne Hyperaktivität noch gestellt werden sollte, was ich nachvollziehen kann. Denn MPH">MPH wirkt meines Wissen nach primär beruhigend und nur sekundär verbessert sich dann auch die Konzentratiosnfähigkeit. Daher ist mir z.B. auch nicht klar, wie MPH">MPH bei ADS eigentlich helfen soll. Meiner Logik nach, müsste es, wenn wirklich keine "Hyperaktivität" vorliegt, ja eigentlich unruhig machen. Oder, was meint ihr?

    So far meine bisherigen Gedanken dazu.

    LG

    Hyper

    Es sei denn du sagst jetzt konkret, dass das einzige was bei dir auftritt die Anspannung ist, die durch das Vermeidenwollen vom Hibbeln auftritt. Dann ist vielleicht noch die Frage, warum du vermeiden möchtest, dass dich jemand drauf anspricht. Falls dir das Angst macht, wäre es trotz allem in gewissem Sinne eine Sozialphobie. Wenn es nur diese Anspannung ist, dann ist es keine Sozialphobie, nicht einmal eine sekundäre. Denn dann gibts ja keine Angst, sondern nur die ADHS-Unruhe die sich verstärkt, wenn du dich nicht aushibbeln kannst... doof gesagt...

    Ja, also meiner Empfundung nach ist es tatsächlich nur die Anspannung. Ich habe diese grundsätzliche Hibbeligkeit und Anspannung auch nie als Angst empfunden.

    Es geht auch nicht drum, vermeiden zu wollen, dass mich jemand anspricht, sondern ich empfinde sie ja selbst als sehr, sehr belastend und eben auch: unangemessen.

    Dass ich keine Sozialphobie habe bestätigt sich für mich auch, seitdem ich MPH">MPH nehme. Denn die Anspannung/Hibbeligkeit tritt in den klassischen Situationen gar nicht mehr auf und ich denke auch schon gar nicht mehr dran, z.B. beim Schlange stehen im Supermarkt.

    Nun ja, es gibt Straftatbestände, die die Meinungsfreiheit definitiv beschränken, z.B. Beleidigung, Volksverhetzung, Verleumdung, üble Nachrede.

    Davon abgesehen, ist für mich die Fortführung einer "Diskussion" schon dann schwierig, wenn mein Gegenüber rein emotional und faktenlos z.B. Minderheiten abwertet und es offenbar darum geht, andere zum Sündenbock für die Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben zu machen und/oder Frust umzuleiten und abzulassen. Das geht schon los bei "Ich habe ja nichts gegen Homosexuelle/ Flüchtlinge etc., aber....." und/oder pauschalisiert wird, schlicht Vorurteile und/oder Verschwörungstheorien vorgetragen werden. Wie ich damit umgehe, hängt durchaus davon ab, inwiefern mein Gegenüber dann offen ist für meine Nachfragen, evtl. kann sich dann durchaus auch noch eine Diskussion entwickeln, die den anderen dazu bringt, nochmal nachzudenken. Ich frage dann z.B. ruhig nach nach, worauf die Person ihre Meinung stützt; wenn angebliche Fakten vorgetragen werden, was die Quellen dafür sind etc. pp.
    Manchmal steige ich auch einfach gar nicht drauf ein, sondern wechsel einfach das Thema. Kommt auf meine Tagesform drauf an. Denn wichtig ist es, dass ich selbst ganz ruhig bleibe und mich nicht auf eine emotionale Debatte einlasse.

    Wie im Leben außerhalb des Internets wünsche ich mir in einem Forum einen respektvollen Umgang miteinander. Einer Forenleitung obliegt es, Regeln aufzustellen, z.B. in Form von zugänglichen Nutzungsbedingungen, die die Nutzer z.B. bei der Anmeldung bestätigen müssen und die auch im Forum leicht auffindbar sind. Ein Forum ist zudem eine Privatangelegenheit insofern als dass dem Forenbetreiber, wie in seinem eigenen Wohnzimmer, ein Hausrecht zusteht. Es besteht kein Anspruch seitens der Nutzer, in ein Forum aufgenommen zu werden und/oder nicht wieder "herausgeschmissen" zu werden. In meinem Forum damals hatte ich z.B. als klare Regeln u.a., dass ich Hetze gegen Minderheiten nicht dulde. Es kam dann tatsächlich auch nicht vor. Außerdem gab es Regeln wie ich im Falle von Verstößen vorgehen werde (Löschen des Beitrag bis hin zur Löschung des Nutzers bei wiederholten Verstößen).

    VG

    Hyper

    Ich gehe zwar gerne spazieren, aber nur, wenn ein Gesprächspartner dabei ist und meine Aufmerksamkeit auf den Genuss des Gemeinsamen liegen kann.

    Ohne Gesprächspartner (oder sonstigen wichtigen Grund) verlasse ich mein Grundstück nicht, weil mich die Reizüberflutung im Wald vor der Haustür wie auch in der nahegelegenen Ortschaft, einfach nur überfordert und an im-Wald-Entspannen oder in-Ruhe-einkaufen definitiv nicht zu denken ist.

    Seit meinem Wissen über ADHS kann ich dieses Verhalten nun gottseidank einordnen und treibe mich nicht mehr selber an "hinaus in die Welt zu gehen". Zu hause ist chick für mich ... und nun drängeln die Hunde und ich gehe mit ihnen raus in meine persönlichen tausend Quadratmeter Natur.

    Früher fuhr ich tatsächlich auch immer an den gleichen Urlaubsort und in dieselbe Pension.

    Ja, ich bin froh, dass meine Bewertung dieses Verhaltens nicht als "schade" ausfällt. Mein Leben ist halt so. Wichtig ist, dass ich es erklären kann ... und es Medien gibt, mit denen ich hinaus in die große weite Welt sehen und hören kann, grins.

    Hallo,

    hast du mal Medis ausprobiert? Bei mir ist das mit der Reizüberflutung seitdem viel, viel besser geworden! Das hält auch oft sogar noch an, wenn das Medi gar nicht mehr wirken kann.

    Seitdem kann ich z.B. "in Ruhe" einkaufen gehen, in Cafés lenken mich Gespräche an Nachbartischen nicht mehr ab, Straßenverkehr und die Nutzung des ÖPNV stressen mich nicht mehr etc. pp.

    Ich finde es sehr schade, dass du lieber zu Hause bleibst....


    @topic: ich habe sehr oft das Bedürfnis spazieren zu gehen, allerdings langweilt und nervt es mich, wenn ich die Umgebung schon kenne. Deshalb gehe ich z.B. von zu Hause aus, nur noch ganz selten bzw. nur noch mit Gesprächspartner spazieren.

    Meine Gedanken lasse ich, wenn ich allein spazieren gehe, auch nur schweifen. Ich genieße eher das Erkunden einer neuen Umgebung, jahreszeitliche Veränderungen der Natur etc.pp.

    LG

    Hyper

    Nur zur Info vorab: so, ab ca. Seite 4/5 habe ich den Thread nicht mehr weitergelesen.

    Wenn jemand seine Meinung als "Wahrheit" deklariert, wie z.B. moped, dann sollte es ja kein Problem sein, diese "Wahrheit", z.B. Flüchtlinge würden mehr bekommen als Deutsche oder 98% der Flüchtlinge dürften gar nicht hier sein, wenn das geltende Recht angewendet werden würde, mal mit konkreten Quellen, nachgewiesenen Fakten zu belegen. Auch die Behauptung, der Anteil an Tatverdächtigen, die einen Flüchtlingsstatus innehaben, sei gestiegen, hätte ich gern mal belegt. Zu beachten wäre diesbezüglich zudem, dass bestimmte Straftaten, z.B. Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz, nur von Flüchtlingen begangen werden können.

    Daneben kann man als Inhaber des virtuellen Hausrechts in Foren auch Regeln aufstellen, die definieren, wann die Grenzen der Meinungsfreiheit überschritten sind. Dabei sollte auch stets bedacht werden, dass auch in Internetforen (und übrigens nicht erst seit der Einführung des "Netzwerkdurchsungsgesetzes"), Straftaten begangen werden können bzw. Nutzerinnen auch (auf rein zivilrechtlichem Weg) einen Anspruch darauf haben können, dass Beiträge gelöscht werden, wie z.B., im Falle offensichtlicher Beleidigungen.

    Bauchschmerzen verursacht mir zudem, die Thematisierung von AD(H)S in solchen Zusammenhängen. Denn weder stellt AD(H)S einen Freifahrtsschein dar noch sind AD(H)Sler zu "dumm", "behindert" o.ä., sich zu informieren. Grade als AD(H)Sler müsste es doch im Gegenteil möglich sein, sich über ein Thema umfassend zu informieren, wenn man für ein Thema brennt, oder nicht?

    Die Psychologin, bei der ich 5 Sitzungen EMDR absolviert habe, kam mir danach auch mit einer angeblichen Sozialphobie. Sozialphobiker haben meiner Kenntnis nach in sozialen Situationen begleitend allerdings bestimmte Angstgedanken (z.B. sowas wie "bin ich zu fett?", "bin ich dumm?" "ich könnte einen essenskrümel am mund hängen haben") und können vor allem mit (möglicher und/oder selbst eingebildeter) Kritik an ihrer Person überhaupt nicht umgehen und vermeiden soziale Situationen vor allem aus Angst vor Kritik an ihrer Person daher.

    Typische Situationen sind z.B. Vortrag halten, Sitzen mit anderen Menschen an einem Tisch, Panik beim Anstehen an Kassen etc. Sie haben Angst davor, irgendwie aufzufallen, sich peinlich zu benehmen, sich lächerlich zu machen (meist aus rein imaginären Gründen).

    Solche Angstgedanken hatte ich aber nie. Sondern ich litt stets schlicht unter übermäßger Hibbeligkeit, die in sozialen Situationen natürlich tatsächlich auch auffällt. Sie ist tatsächlich ja auch unangenehm und nichts eingebildetes bzw. steigert ja das Verbergenwollen die Anspannung.

    Seitdem ich medikamentös gut eingestellt bin, habe ich dieses Problem wirklich gar nicht mehr.

    Daher denke ich, dass es sich bei ADHS-lern was Sozialphobien angeht, (meist) eher um eine sekundäre Erscheinung handelt, bzw. eine Folge des ADHS. Und dass die Angstgedanken in diesen Fällen quasi ADHS-bezogen und daher auch nicht unangemessen, sondern total berechtigt sind. Wenn sich durch die Medikation aber z.B. die Hibbeligkeit verringert und die Fähigkeit zur Fokussierung auf die Situation und das Gegenüber steigert (da externe und interne Reize nicht mehr so arg ablenken und stressen), geht die "Sozialphobie" auch weg.

    LG

    Hyper

    Wow, ich frage mich ein bissel, wie du so lange unerkannt bleiben konntest. Und Respekt vor deiner Leistung, beides offenbar doch ganz gut kompensiert zu haben!

    Ich habe erst kürzlich gelesen, dass 50% der ADHS-ler wohl zusätzlich ins Autismuspektrum gehören. Bei Interesse vielleicht einfach mal mittels Suchmaschine danach suchen, denn ich hab die Quelle gerade nicht parat.

    Bei mir hat sich das mit dem Blickkontakt seit der Einnahme von Ritalin Adult zwar erheblich verbessert, aber ich bin mir recht sicher, dass ich neben ADHS auch ein paar Aspergerzüge habe, vor allem auch, wenn ich an meine Kindheit zurückdenke. Blickkontakt aufzunehmen wurde mir beigebracht, es kostete mich auch übelste Überwindung sowas wie "Guten Morgen" zu sagen oder auch meine Migräne - vermutlich als Reaktion auf Reizüberflutung- Und noch einiges mehr.

    In meinem Umfeld (ja, man scheint sich tatsächlich irgendwie anzuziehen), haben viele Kinder von Freunden und Bekannten bereits Diagnosen wie ADHS, Asperger, oft auch gepaart mit Hochbegabung. Ich finde es sehr gut, dass heutzutage schon beim Personal in Kindergärten eine gewisse Sensibilisierung vorhanden ist und Eltern auf Probleme hingewiesen werden und dann entsprechende Hilfen möglich sind.

    LG

    Hyper

    Huhu,

    hab noch nicht herausfinden können (bin zu sehr später Stunde nach urlaubs- und arbeitsstressbedingter Abstinenz grad eben mal wieder hier online), wo ich das hier anbringen kann: wollt nur mal eben Bescheid geben, dass ich das bunte Logo mit dem Eichhörnchen und der Schildkröte echt richtig dolle super finde! Ich mag das Bunte, grafittiartige und die beiden Tierchen. Fühle mich oft so: wie ein herumwuselndes, superschnelles Schnellmerkertierchen und genauso oft aber auch wie eine super langsame Schildkröte - und bunt sowieso immer. Danke dafür und ohnehin auch für eure tolle, unermüdliche Arbeit!

    LG

    Hyper