***Triggerwarnung***
Ja, es kann sein, dass man sich "künstlich" in einen traumaassoziierten Zustand versetzt. Ich denke, problematisch ist auch das bildliche Denken und eben die Intensität von Emotionen, die mit ADHS einhergehen.
Unkrauthexe schrieb, dass sie denkt, dass man mit ADHS ein Trauma evtl. aber auch leichter verarbeiten kann. Da ich keinen Vergleich zu Nicht-ADHSlern habe, kann ich es nicht bestätigen, aber ich kann mir vorstellen, dass es zutrifft.
Ich habe mein Trauma ja erst im Erwachsenenalter beruflich bedingt erworben. Ich hatte dann Flashbacks, Intrusionen und Panikattacken, in Situationen, in denen ich mich an einem Ort gefangen fühlte. Bzw. habe ich letzteres für mich so herausgefunden. Das waren Situationen, die normalerweise unter eine "Sozialphobie" subsumiert werden. Nur fehlten bei mir von Anfang an die klassischen eine Sozialphobie begleitenden Gedanken. Auch kam es vor, dass wenn ich von meinem ehemaligen Beruf einfach nur so erzählte, ich am nächsten Tag total unter Strom stand.
Ich habe es anfangs sogar selbst geschafft, die Panikattacken loszuwerden. Nur leider passierte es, dass auch wenn ich mich sehr wohl fühlte, und gar nicht mehr daran dachte, mich Panikattacken plötzlich wie aus dem nichts wieder überfielen. Das führte dann zu einer Angst vor der Angst.
Geholfen hat EMDR und nun tatsächlich die Medikation mit MPH">MPH. Vor der Medikation half sehr viel Sport. Die Angst vor der Angst ist nun jedenfalls weg.
Ich kann jedem, der ein Trauma bei sich vermutet oder tatsächlich eins hat, wirklich nur zu einer Behandlung durch eine darauf spezialisierte Fachperson raten. Meiner persönlichen Erfahrung entspricht es, dass es nichts bringt, sondern die Symptome eher verschlechtert, wenn man mit der Fachperson versucht, darüber zu reden. Bei mir hat EMDR sehr geholfen! Daher kann ich das sehr empfehlen!
Und natürlich lebt es sich viel freier, wenn das Trauma nicht mehr bzw. auch nicht mehr zeitweise das Leben bestimmt.
VG
Hyper