Beiträge von Grand-mère

    Hallo Inga_S,

    wie ist es dir denn ergangen, seit dem du diesen Beitrag geschrieben hast?

    Ich habe heute nachmittag gearbeitet und jetzt hänge ich noch ein bisschen rum, obwohl ich eigentlich noch ein paar Sachen auf der Todesliste stehen habe. (So nenne ich meine to-do-list gerne).

    Mir wäre gerne mal langweilig, ich habe eher einen Mangel an Zeit, und ich kann jetzt verstehen, wenn ältere Menschen, vor allem Rentner (ich habe noch ein zweieinhalb Jahre, bis mir die DRV mal ein bisschen Geld zahlen möchte), jammern, dass sie keine Zeit haben.

    Manchmal wünsche ich mir auch, alleine zu leben, allerdings habe ich das nie kennen gelernt. Als ich meine kinderreiche Familie für eine Ausbildung in der Großstadt verlassen habe, lief mir gleich mein jetziger Mann über den Weg. Ich hoffe, wir bleiben noch lange zusammen, denn mir fehlt der technische Verstand.


    In welche Richtung soll deine Umschulung gehen?

    (Habe ich doch richtig in Erinnerung, dass das im Januar angeht?)

    Ich habe dir mal ein bisschen was geschrieben, sozusagen zur Unterhaltung. Ich habe eine ziemlich alte ADHS-Diagnose und ich halte mich gerne an die "50 Tipps bei Erwachsenen-ADHS" aus dem Buch "Zwanghaft zerstreut" von Hallowell/Ratey.

    Und ich finde, manchmal darf man sich auch ein bisschen hängen lassen, aber man sollte sich dabei gut fühlen.

    Liebe Grüße

    Grand-mère

    Seltsam, ich las 1990 das Buch "Unkonzentriert?" von Walter Eichlseder und da ging mir schlagartig auf, was mich und meine Familie von anderen unterscheidet.

    Das blieb nicht das einzige Buch und ich habe ein starkes Gespür für Menschen mit AD(H)S entwickelt.

    Ich werde dafür getadelt, dass ich "zu viel" Verständnis habe. Ich bin auch sehr vorsichtig, eine Vermutung auszusprechen, obwohl sich diese oft bewahrheiten.

    Hoffnung gibt mir, dass immer öfter seriöse Artikel erscheinen, bei uns zuletzt vor zwei Wochen. Trotzdem ist für die "Muggels" (ich muss zur Zeit sehr viel Harry Potter anhören) AD(H)S sehr schwer zu verstehen. Vor allem wird Betroffenen nicht geglaubt. Hören sie es hingegen von einer neutralen Quelle, geht ihnen oft ein Licht auf und sie

    "haben es ja immer gewusst".

    Aber liebe Henuauso, du bist doch sicherlich nicht die einzige in eurer Verwandtschaft?

    Es wurde von Räubertochter gefragt, wie andere wohnen.

    Nun, ich bin tatsächlich zurück in meiner geräumigen Wohnung, in der ich seit sehr vielen Jahren zu Hause bin. Sie ist im Erdgeschoss eines Zweifamilienhauses, zwar an der Hauptstraße, aber im etwas älteren Viertels des Ortes. So blickt man auf der Gartenseite auf sehr viel Grün, weil die Grundstücke der älteren Häuser viel größer sind als in den neueren Siedlungen. Unsere Nachbarn ticken ähnlich wie wir, so dass ich hier gerne lebe, obwohl es zum Aufziehen der Kinder schon hilfreich gewesen wäre, ein eigenes Haus mit Garten zu besitzen.

    Ich liebe das Zelten, weil mir die direkte Verbindung mit der Erde soviel Erholung und neue Ideen bringt.

    Da sich einige Dinge in meinem Leben geklärt haben, hoffe ich, dass ich in der kommenden Freiluftsaison öfter mal für ein paar Tage zum Zelten gehen kann. Mein Lieblingsland macht zur Zeit starke Umwälzungen mit, vermutlich werde ich im kommeden Jahr nicht hinfahren und bin auf der Suche nach einem Gebiet, das mich gleichermaßen fasziniert. Oder alternativ kürzere Aufenthalte, was ich auch schon bisher mache.

    Ich hoffe, dass ich das Urlaubsgefühl noch eine Weile konservieren und meine gefassten Vorsätze wenigstens teilweise umsetzen kann.

    Ilona Christoph - der Campingplatz ist nicht mit dem Üblichen zu vergleichen. Schon mit unseren Kindern machten wir oft in jener Region Urlaub, irgendwann war es nicht mehr möglich, auf den angestammten Campingplatz zu gehen.

    Als wir dann nach einer kurzen Unterbrechung wieder dorthin fuhren, suchte ich alle Campingplätze in der Umgebung ab und meine Wahl fiel schließlich auf den, der seither unser Ziel war.

    Es ist absolut "basic" dort. Obwohl es manchmal doch ziemlich voll wird, gibt es kaum Wartezeiten im Küchenblock und die sanitären Anlagen, sehr "basic", werden immer in einem guten Zustand gehalten.

    Da ich nur mit meinem Mann unterwegs bin, ist die Versorgung mit Nahrung auch einfach. Tagsüber leben wir wie Lord Sandwich oder gehen in eine Bäckerei oder ein Café oder an einen Fischstand, abends wird meistens etwas in die Pfanne gehauen. Ich brauche auch nicht viel zur Unterhaltung mitzunehmen, denn ich kaufe mir dort immer Zeitungen und Bücher oder ich lese im Netz. Handarbeiten nehme ich nicht mehr mit, da ich nie genügend Zeit habe um mich damit zu beschäftigen. Ich bin, wie sollte es anders sein, mit einem Mann zusammen, der ebenfalls nicht ganz unbeleckt von ADHS ist. Ja, und das Zelt hat Stehhöhe.

    Das Gelände wirkt auf mich wie eine Mondlandschaft, es ist eine große, hügelige Wiese, dadurch ist es nicht möglich, Zelte oder fahrbare Untersätze in Reih und Glied aufzustellen. Und das lauteste Geräusch ist das Tüt-Tüt morgens, wenn ein netter Krämer mit seinem reichlich beladenem Fahrzeug ankommt. Es gibt keine Rezeption, nur die Besitzer, ein Ehepaar, noch etwas älter als wir, das

    morgens seine Runde macht und mit jedem einen Schwatz hält und Ratschläge für Ausflüge zu geben. Es gibt mehrere Wege zum Meer und schönen Plätzen, und auf den detaillierten Wanderkarten ist jeder Trampelpfad eingezeichnet, so dass man sich nicht verlaufen, aber den Menschenmassen, die inzwischen dieses Gebiet ebenfalls für sich entdeckt haben, entgehen kann.

    Es gibt nur einen entscheidenden Nachteil, mein Traumplätzchen ist 1250 km von meinem Wohnort entfernt.

    P.S. Wir haben heuer noch eine weitere Region besucht und bei der Suche nach einem Campingplatz sprachen wir einen Mann in einem Garten an und er bot sofort an, dass wir im Garten (sie hatten auch B&B) zelten und dadurch lernten wir eine sehr nette Familie kennen.

    Aber jetzt ist wieder Schluss für Abenteuer für dieses Jahr.

    Jetzt wird die Wohnung entrümpelt ..............

    das ist ja ein toller Thread, wenn man nicht schlafen kann. In den letzten 18 Tagen lebte ich mit meinen Mann auf 6 qm in einem Zelt. Gestern sind wir in ein 4 qm Zelt ungezogen, weil wir nun von Ort zu Ort ziehen. Ich liebe es direkt auf Mutter Erde zu schlafen. Das gibt mir Kraft, mich ca. 46 Wochen so richtig wohl in meiner Wohnung zu fühlen. Nun sollte ich schlafen, denn bei zehn Grad bekommt man ganz schön kalte Finger. Gute Nacht!

    So, heute abend habe ich meine Regenjacke wieder bekommen, den Teebecher verschlossen und aufrecht in die Handtasche gestellt und die Noten habe ich neu ausgedruckt, in den Aufführungen nächste Woche singen wir sowieso auswendig, da muss ich noch ein bisschen was tun.

    Darf ich wieder einmal sagen wie geil singen ist und die Zusammenarbeit mit einem jungen Schauspielteam.

    Jetzt erst mal schlafen - Good Night, sleep tight!

    P.S. Sunpirate - genieße die Hochzeitsfeier!

    Ich muss zu einer Trauerfeier.

    P.S. Um 2013 war Jörg Blech vom Spiegel aktiv, der

    Name des amerikanischen Arztes war Leon Eisenberg. Das Buch von Dr. Saul erschien 2015.

    Flower - kannst du dir vorstellen, wie das in den 90-er Jahren war? Da war man glücklich, ein paar Fetzen über ADHS im Internet zu lesen. Heute kann man sich drin verlieren. Jetzt muss ich schnell schlafen.

    ADHS - Krankheit oder Konstrukt?

    Wenn ich solche psychoanlytischen Ansichten höre, könnte ich denen an die Gurgel gehen!

    Liebe Hermione,

    ich habe mir die Sendung auch angeschaut, und man muss halt sagen, das ist eine Fernsehsendung, die Redaktion hat recherchiert und wollte offensichtlich zwei Seiten beleuchten. Sie stammt aus dem Jahr 2013, damals war wohl dieses unsägliche Buch von Dr Saul aktuell und die Spiegelgeschichte mit Jörg Blech, rdem ein greiser amerikanischer Arzt, Name müsste ich erst wieder nachschauen, erzählt haben will, dass er "ADHS erfunden habe", so ähnlich wie die Schweizer die Kräuterbonbons.

    Ich engagiere mich seit 25 Jahren in der ADHS-Selbsthilfe, und so lange kenne ich Dr. Klaus Skrodzki, den ich für einen sehr aufrichtigen Menschen halte und 2000 habe ich Dr. Johannes Streif kennen gelernt und schätze auch ihn sehr.

    Als Eltern geht es uns doch darum, dass wir lernen, mit unseren Kindern klar zu kommen. Für mich liegen die Zeiten längst in der Vergangenheit, als man sich mit den Psychoanalytikern noch klopfen wollte. Ich wäre dankbar gewesen, hätten die Erzieherinnen meiner Kinder eine Schulung genossen, wie man mit Anpassungsstörungen umgeht. Dr. Leuzinger-Bohleber ist Jahrgang 1947 und 2016 in Ruhestand gegangen. Also, du brauchst ihr nicht mehr an die Gurgel gehen.

    Liest du manchmal auf den Facebook-Seiten vom ADHS DE oder den Blog von Dr. Martin Winkler? Finde ich interessant.

    Zur Ehrenrettung des Bayerischen Rundfunks muss ich sagen, dass vor allem im Radio (ich sehe nicht gerne Fernsehen) schon sehr oft gut Sendungen zum Thema ADHS gelaufen sind. Und ich möchte noch erwähnen, dass es die Behandlung von Erwachsenen-ADHS nicht gäbe ohne Pioneere wie z. B. Dr. Eichleder, Dr. Skrodzki, Dr. Johanna Krause, wo es zu erst mal um die Kinder und Jugendlichen ging.

    Da komme ich gerade her, Sommerlager mit den Pfadfindern

    Das war Tapetenwechsel, keine Erholung. Es ist zwar keine Schwerstarbeit, aber konntest du dich auch mal entspannen?

    Sicher, du bist viel jünger als ich, aber wenn ich 8 Stunden allein die Verantwortung für meine drei Enkelkinder habe (2, 4, 7 Jahre) und das zwei Tage hintereinander, bin ich ganz schön erschöpft. Ich hoffe, du hast bald richtigen Urlaub.

    Ich fühle mich ein bisschen schlecht, weil ich, statt eMails zu beantworten, zwei Stunden lang am PC Beiträge über den Peak Districts angeschaut habe, weil gerade ein neuer Newsletter da war.

    Aber ich fühle mich auch gut, weil ich durch die Zapperei meines Mannes heute morgen eine Sendung mit einem amerikanischen Philosophen gesehen habe, der mit 85 Jahren den Rat gibt, immer so zu leben als gäbe es kein Ende. Deshalb hänge ich jetzt mal mein Herz an eine Reise nach England im nächsten Jahr mit einem ausgiebigen Besuch des Peak Districts.

    Es geht mir soweit ganz gut und ich werde versuchen mich nachher gleich in die Hausarbeit zu stürzen.

    Am Sonntag soll man aber ausruhen!

    Hier lacht die Sonne und auf dem Balkon ist es angenehm kühl. Ich werde auch ein bisschen im Haushalt rumwursteln und dann in die Stadt fahren. Mein Chor hat heute einen kleinen Auftritt auf einem Fest, als Vorgeschmack für einen großen im Herbst.

    Habt einen schönen Sonntag!

    Eigentlich wollte ich schon lange im Bett liegen, aber die Ereignisse der letzten Tage haben mich aufgewühlt, eines besonders. Nun bin ich noch einmal in mich gegangen.

    Ich habe alles noch einmal hin und her gewendet und kann sagen, ich bin fröhlich und zuversichtlich.

    Ein Onkel meines Mannes, er war eigentlich gelernter Bäcker, später wurde er "Museumswärter" und fing unter dem Einfluss von Künstlern, die er dadurch kennen lernte, an in seiner Freizeit an zu malen und zu bildhauern. Er besaß eine andere Art, Menschen wahrzunehmen. Das sah man an seinen Bildern und Sklpturen. Ich habe ihn gar nicht oft gesehen, erst als einer meiner Schwager in seine Gegend zog (ein herrlicher Landstrich in Nordholland), besuchten wir ihn regelmäßig. Er lebte allein, sein Frau war schon gestorben. Wir huldigten seinen Bildern und genossen seine Kuchen. Einmal sage er "sie ist immer fröhlich!" Zuerst wollte ich widersprechen, ich fühle mich ja immer gestresst von meinen Lieben (die Kinder waren damals sozusagen im schwierigen Alter und mein Mann war früher das "Sorgenkind der Familie"). Da mir eine passende Antwort auf Niederländisch aber so schnell nicht einfallen wollte, lächelte ich einfach dankbar und schwieg.

    In den letzten Jahren hat sich so viel ereignet, dass mir Stiche versetzte, mich ängstigte. Ich muss wieder Zugang zu meiner inneren Quelle finden, die mich fröhlich und zuversichtlich sein lässt.

    Deshalb gehe ich jetzt endlich in mein Bett!