Es wurde von Räubertochter gefragt, wie andere wohnen.
Nun, ich bin tatsächlich zurück in meiner geräumigen Wohnung, in der ich seit sehr vielen Jahren zu Hause bin. Sie ist im Erdgeschoss eines Zweifamilienhauses, zwar an der Hauptstraße, aber im etwas älteren Viertels des Ortes. So blickt man auf der Gartenseite auf sehr viel Grün, weil die Grundstücke der älteren Häuser viel größer sind als in den neueren Siedlungen. Unsere Nachbarn ticken ähnlich wie wir, so dass ich hier gerne lebe, obwohl es zum Aufziehen der Kinder schon hilfreich gewesen wäre, ein eigenes Haus mit Garten zu besitzen.
Ich liebe das Zelten, weil mir die direkte Verbindung mit der Erde soviel Erholung und neue Ideen bringt.
Da sich einige Dinge in meinem Leben geklärt haben, hoffe ich, dass ich in der kommenden Freiluftsaison öfter mal für ein paar Tage zum Zelten gehen kann. Mein Lieblingsland macht zur Zeit starke Umwälzungen mit, vermutlich werde ich im kommeden Jahr nicht hinfahren und bin auf der Suche nach einem Gebiet, das mich gleichermaßen fasziniert. Oder alternativ kürzere Aufenthalte, was ich auch schon bisher mache.
Ich hoffe, dass ich das Urlaubsgefühl noch eine Weile konservieren und meine gefassten Vorsätze wenigstens teilweise umsetzen kann.
Ilona Christoph - der Campingplatz ist nicht mit dem Üblichen zu vergleichen. Schon mit unseren Kindern machten wir oft in jener Region Urlaub, irgendwann war es nicht mehr möglich, auf den angestammten Campingplatz zu gehen.
Als wir dann nach einer kurzen Unterbrechung wieder dorthin fuhren, suchte ich alle Campingplätze in der Umgebung ab und meine Wahl fiel schließlich auf den, der seither unser Ziel war.
Es ist absolut "basic" dort. Obwohl es manchmal doch ziemlich voll wird, gibt es kaum Wartezeiten im Küchenblock und die sanitären Anlagen, sehr "basic", werden immer in einem guten Zustand gehalten.
Da ich nur mit meinem Mann unterwegs bin, ist die Versorgung mit Nahrung auch einfach. Tagsüber leben wir wie Lord Sandwich oder gehen in eine Bäckerei oder ein Café oder an einen Fischstand, abends wird meistens etwas in die Pfanne gehauen. Ich brauche auch nicht viel zur Unterhaltung mitzunehmen, denn ich kaufe mir dort immer Zeitungen und Bücher oder ich lese im Netz. Handarbeiten nehme ich nicht mehr mit, da ich nie genügend Zeit habe um mich damit zu beschäftigen. Ich bin, wie sollte es anders sein, mit einem Mann zusammen, der ebenfalls nicht ganz unbeleckt von ADHS ist. Ja, und das Zelt hat Stehhöhe.
Das Gelände wirkt auf mich wie eine Mondlandschaft, es ist eine große, hügelige Wiese, dadurch ist es nicht möglich, Zelte oder fahrbare Untersätze in Reih und Glied aufzustellen. Und das lauteste Geräusch ist das Tüt-Tüt morgens, wenn ein netter Krämer mit seinem reichlich beladenem Fahrzeug ankommt. Es gibt keine Rezeption, nur die Besitzer, ein Ehepaar, noch etwas älter als wir, das
morgens seine Runde macht und mit jedem einen Schwatz hält und Ratschläge für Ausflüge zu geben. Es gibt mehrere Wege zum Meer und schönen Plätzen, und auf den detaillierten Wanderkarten ist jeder Trampelpfad eingezeichnet, so dass man sich nicht verlaufen, aber den Menschenmassen, die inzwischen dieses Gebiet ebenfalls für sich entdeckt haben, entgehen kann.
Es gibt nur einen entscheidenden Nachteil, mein Traumplätzchen ist 1250 km von meinem Wohnort entfernt.
P.S. Wir haben heuer noch eine weitere Region besucht und bei der Suche nach einem Campingplatz sprachen wir einen Mann in einem Garten an und er bot sofort an, dass wir im Garten (sie hatten auch B&B) zelten und dadurch lernten wir eine sehr nette Familie kennen.
Aber jetzt ist wieder Schluss für Abenteuer für dieses Jahr.
Jetzt wird die Wohnung entrümpelt ..............