Beiträge von Anncath

    Ja besonders wenn es um Meinungen, Argumente oä. zu gewissen Themen geht. Beide sind zB fest davon überzeugt, dass ich kein ADS hätte und merken gar nicht, das sie mir mit ihren Argumentationen meine Gefühle und mein Erleben absprechen. Aber das ich mich in diesem Punkt nicht beirren lasse und mir trotzdem nach all diesen Jahren Hilfe und eine diagnostische Abklärung meiner Probleme suche, ist für mich schon sehr stark. Denn früher hätte ich es als gegeben angenommen und mich weiter gequält.

    Da hast du recht. Ich lerne sehr viel und es macht mich auch in gewisser Weise sehr seobstbewusst. Es ist nur so, das niemand auf meine Probleme oder Ängste am Tag richtig eingeht ider berücksichtigt. Das kann manchmal sehr niederschmetternd sein.

    nunja, ich wohne quasi mit 2 Alphamännchen zusammen. Da ist es schwer sich auch mal zu behaupten und kann manchmal unglaublich anstrengend sein. Aber ich habe es mir ja so ausgesucht und kann mich dementsprechend auch nicht solchen "Dampfwalzenmomenten" entziehen.

    Oft sind die anderen dabei auch emotional und nicht umbedingt bereit auf mich Rücksicht zu nehmen. Naja, lasse ich es sein...

    da sprichst du was wahres an. Den meisten Leuten geht es nicht da drum neue Sichtweisen zu gewinnen. Es geht schlicht da drum recht zu haben. Und obwohl ich meinen Mitbewohner für außerordentlich klug halte, hat er sich meiner Meinung nach auch so verhalten. Da kam ein bisschen eine Dampfwalze auf mich zugerollt. Aber wahrschrinlich wäre es besser sich so etwas zu stellen und einen Weg für sich zu finden, damit umzugehen.

    war zwar gestern, abet irgendwie wurmt es mich so sehr das ich mich seit heute morgen da drüber ärgere.

    Ich habe mich gestern mit meinem besten Freund und Mitbewohner politisch unterhalten. Ehrlich gesagt habe ich mich in Grund und Boden geredet gefühlt und erst nach dem Gespräch kamen all die Argumente die ich bringen wollte. Leider ist es bei mir immer so, das ich weiß warum ich mir etwas geschlussfolgert habe, es aber oft nicht sofort artikulieren kann. Das heißt ich kann meine Meinung manchmal nicht sofort faktisch begründen obwohl mir später dann einfällt wieso ich das Argument für richtig hielt. Außerdem komme ich vom hundertstel ins tausendsel.

    Das ist so frustrierend. Ich weiß, dass ich gut diskutieren kann und immer mehrere Sichtweisen miteinbeziehe. Wenn ich zB auf Facebook diskutiere, dann läuft das ganze viel besser. Zum Einen wegen der emotionalen Distanz und zum Anderen weil es etwas besser geht das Geschriebene gesanklich zu sortieren.

    Ja, eigentlich widerspricht es jeder Logik - um wieder zum Ausgangspunkt zu kommen- auch wenn es natürlich noch ein bisschen anders ist.

    Ich würde es eher mit einer Krankheit vergleichen, deren Auswirkungen man nicht sofort sieht oder spührt, aber deren Symptome sich mit der Zeit immer stärker bemerkbar machen.

    Ja, ich bin froh dass ich jetzt den ersten Schritt in Richtung professionelle Hilfe gemacht hab. Es dauert doch oft echt lang bis man sich eingesteht, dass etwas mit einem nicht stimmt....


    Ich glaube allerdings, dass es ein "und" ist und nicht ein "oder". Nur sehe ich manchmal, dass die Grenzen zu verschwimmen scheinen. Besonders in der extremen Emotionalität scheint es mir, als wenn "jede Seite" immer wieder "noch eine Packung" rauf tun.

    ...

    Und mich bewegt halt die Frage, warum man sich das selbst antut ... aber das ist eben die nicht vorhandene Logik fürchte ich ..

    Glaub mir, damit bist du nicht allein. Ich habe auch oft den Eindruck eine sehr intensive Gefühlswelt zu durchleben. Und da spielen Erfahrung sowie Veranlagung beiderseits rein.

    Wie schon gesagt wurde, Trauma entbehrt jeglicher Logik. Zumal Gefühle auch allgemein wenig Logisch sind. Manchmal kann auch das offentsichtlich Logische falsch sein, wenn es den Gefühlen widerspricht.

    Es ist wohl wie ein Apartment, dass man kaufen will. Manchmal kauft man es nicht, obwohl es optimale Lage hat und bezahlbar ist, weil vielleicht der Makler einen unglaublich abfällig behandelt hat oder einem das Treppenhaus nicht gefällt. In solchen Fällen hat das Gefühl über den Ratio gesiegt und man hat sich ungünstig entschieden.

    Es kann aber auch eine Wohnung geben, in der alles passt. Günstig, zentral, quadratisch, praktisch, gut! Aber man fühlt sich unwohl, weil sie einfach unglaublich hässlich ist und auch die eigenen Möbel keine Atmosphäre bringen. Man hat in diesem Fall sein Gefühl nich miteinbezogen.

    Dieses Beispiel habe ich als Auszug aus einem Hörbuch über Achtsamkeit frei nacherzählt. Und ich finde es stimmt. Die Kunst ist zu lernen wann man wie handeln muss. Ich versuche mich gerade da dran und muss sagen, das es für mich schon Sinn ergibt.

    Du fragst warum du dich so in bestimmte Verhaltensweisen eingräbst, oder? Vielleicht war das ja mal "überlebenswichtig" in gewissen Situationen. Es ist vielleicht nicht "logisch" aber durchaus nachvollziehbar und etwas das man auch klar bennen sollte. Zumindest ist das meiner Erfahrung nach hilfreich.

    Aber in erster Linie musst DU herausfinden was DU brauchst. Und ich bin sicher das du es herausfinden wirst!

    @ChaosQueeny dann habe ich wohl ein bisschen am Thema vorbeigelesen. Ich habe das auf mich bezogen, aber du hast wohl eher dein eigenes Erleben geschildert, stimmt's?

    bini ich finde es richtig, dass du das nochmal erwähnst, dass man sich professionellen Rat holen sollte. Ich persönlich neige immer dazu an mir selber rumzudoktern. Aber es bringt rein gar nichts. Bis der Sachverhalt ADS/Trauma bei mir geklärt ist, halte ich mich mit Achtsamkeitsübungen "über Wasser".

    Habt ihr das eigentlich auch manchmal, dass ihr am liebsten alle eure Probleme noch heute lösen wollt und, selbst wenn ihr irgendwie schon ziemliche Fortschritte gemacht habt, es irgendwie nicht schnell genug geht?

    @ChaosQueeny Sich gegen das Gesundwerden zu sträuben, so sehe ich das nicht.

    Bei meiner Geschichte war es so, dass ich mich wirklich Jahrelang eingesperrt gefühlt habe zuhause und isoliert von der " bösen Welt da draußen" aufgewachsen bin. Da hat mir der Drang nach Freiheit, der wirkluch groß war, geholfen auszubrechen. Also der Wille war immer da.

    Ich weiß auch noch wie unglaublich schwer es war diesen Schritt endluch zu gehen und wie sehr versucht wurde mich einzuschüchtern, stundenlang auf mich einzureden. Da war ich tatsächlich ständig in diesem Arousal wenn ich bei meinen Eltern war. Ständig lief der Alarm im Kopf ab. Und als ich dann endlich weg war fiel eine Gewaltige Last weg. Ich denke dieses Gefühl werde ich nie vergessen.

    Ich bin jetzt seit 5 Jahren nicht mehr dort und es hat sich sooo unglaublich viel schon verändert. Mir sind viele Dinge klar geworden, über die andere vielleicht gar nicht nachdenken, weil sie so banal erscheinen. Vorallem soziale Dinge, wie man respektvoll miteinander umgeht. Und natürlich wie es ist geliebt zu werden.

    Auch hat es was gebraucht, dass ich all diese Dinge begreife und das was dort passiert ist nicht mir selber verleugne. Das mir klar wird was passiert ist. Selbst wenn ich hier schreibe, ist in meinem Hinterkopf immer noch eine Stimme die mich der schamlosen Lüge bezichtigt.

    Ich denke so ein Prozess ist langwierig und man muss bei sich immer in den Schmerz gehen. Aber wenn es sowas woe Trauma sein soll, dann habe ich trotzdem meine Lebensqualität schon enorm gesteigert.

    Na klar. Rein emotional denkt man " Wenn es AdActa gelegt würde, dann wäre die Relevanz verloren und das was passiert ist nicht mehr wichtig und somit legitim". Zumindest merke ich, wie es sich bei mir anfühlt.

    Du meinst, das man alles bis in die kleinste Kleinigkeit wieder und wieder durchdenkt und sich dabei mehr Probleme macht aös man bräuchte? Könnte durchaus sein....

    Ich hoffe ich hane verstanden was du meinst...

    Ich glaube die Kunst ist es sich seiner Angst zu stellen ohne sich dabei in sie hineinzusteigern. Ich hatte als kleines Kind extreme Schlafstörungen und auch oft eine Grundangst.

    Bei mir hatte es aber zudem wohl den Grund, das ich mich zuhause unsicher und nicht geborgen fühlte.

    Ich würde an deiner Stelle auch mal überlegen was der " wahre" Stressfaktor für deine Angst sein könnte. Fühlst du doch dort wo du schläfst wohl? Hast du momentan etwas, was dich mental stark herausfordert oder beeinträchtigt?

    Wenn du eine Antwort gefunden hast, dann wäre es ratsam weiter zu überlegen, wie du diesen Stressfaktor minimierst.

    Vielleicht ist es auch komplette Idiotie von mir anzunehmen ich hätte so ezwas wie Trauma. Immerhin bin ich kein Facharut und kann schwer an mir selber rumdoktern. Ich meine keine Flashbacks oä. zu haben. Das einzige was besser geworden ist, dass ich mich nicht mehr so machtlos und allem ergeben fühle und halt nicht mehr so konstant extrem verwirrt.

    hallo Hyper,

    Ich verstehe wie du die Differenzierung meinst. Wie aber verhält es sich, wenn man als Kind ständig diese Symptome aufgewiesen hat (Unruhe/Arousal, Impulsivität, Wegdriften)? Und als Erwachsener ein Teil davon wegfällt, so bald man das "schlechte Umfeld" hinter sich gelassen hat.

    So weit ich gelesen habe, können solche Symptome auch auf Trauma hinweisen, vorallem bei Kindern. Wie kann man da denn eine wirkliche Linie ziehen?

    Seit ich von zuhause weg bin ist ein Teil des Schleiers in meinem Kopf weggefallen. Trotzdem habe ich Probleme mit Organisation, Konzentration, Prokrastination etc. Ich frage mich was davon ich bin und was einfach unglückliche Umstände waren.