Beiträge von headcrack

    Verzeiht mir, wenn ich an dieser Stelle mal einen Break mache.

    In diesem gesamten Thread beschreibt ihr fast ausschließlich dissoziative Phänomene.

    Nein, keine Sorge, ich werde das Thema hier nicht weiter in diese Richtung drehen, auch wenn ich schon gern wüßte, wer für mich Volleyball spielt oder duscht.

    Sorry, irgendwie kriege ich das gerade mit dem Zitieren nicht hin. Zu paranoide Java-Script-Blocker...

    Schade!

    Auf der anderen Seite würde ich gern mal deutlich machen, dass Meditation sicherlich nicht die Lösung für jeden Betroffenen darstellt.

    Ohne Medis wäre ich niemals in der Lage dazu gewesen! Das begann unvorbereitet.

    Aber Meditation langfristig hat bei mir *soo* viel geändert.

    Da wurde jemand in mir geboren, der immer mehr "ich" wurde. Inzwischen ist es so, dass ich meistens nur zum Einschlafen meditiere, aber ohne das Geschnösel mit Sitzposition, sondern einfach nur die Gedanken "loslasse".

    Wenn ich das rückblickend vergleiche mit den Techniken, die DIS-Betroffene anwenden, kam dieses Sich-Hinten-Bewusst-Werden hinzu.

    LG

    headcrack

    Der "modernen Pssychologie" gelang doch erst ihr Durchbruch, als sie begann die 2800 Jahre alten buddistischen Lehren ernst zu nehmen und von (aus meiner Sicht) religiösem Ballast zu befreien.

    SD, Nishta,,

    Aneta

    Das ist mir erst dieses Jahr durch immer mehr Achtsamkeit in meinem Leben und auch Meditieren gelungen. Ich bin aktuell auch noch in diesem online Programm und finde es sehr wertvoll. Dort wird beschrieben das diese Gedanken vom "ich" gar nicht das "ich" ist. Sondern wie eine Art "Diener" der Dir was erzählt. Und das macht er mit allem möglichen und ich kann mittlerweile auch zu mir sagen "danke, aber nein."

    Und je öfter ich das gemacht habe umso mehr hat sich mein Kopf oder whatever das ist daran gewöhnt und bringt mir andere Gedanken. Wenn ich mich auf mehr positives fokussiere dann kommt auch mehr positieves.


    Und das hat nichts mit esoterik Kram oder so zu tun, sondern beruht einfach auf die Buddhistische Lehre und Psychiologie.

    Auch muss ich sagen das Gefühl einfach zu sitzen, auf meinem Atem zu "schauen" und irgendwann so im Flow zu sein das ich nicht mehr denke...das ist herrlich :love: und damit kann ich auch richtig gut entspannen.

    Da gehe ich voll mit.

    Persönlich finde ich auch, die üblichen Beschreibungen wie "Reizüberflutung","Geräuschempfindlichkeit", "Reizoffenheit" gehen eigentlich voll am Thema vorbei, es ist (zumindest bei mir) die Trigger-Frequenz.

    Sobald die zu hoch wird, werde ich auch wütend. Nach einer Weile immer! Zum Glück, weiß ich jetzt, wieso.

    In solchen Momenten habe ich dann ein Zeitfenster von 2 Minuten, abzuhauen.

    Und das Abhauen seit 2 Jahren konsequent durchzuziehen, bereue ich kein Stück!

    Peace.

    Wie soll ich das nur ausdrücken... Es gibt eine andere Art zu "sein" als zu denken.

    Da ist eine andere Art von "Wissen", die erwirbt man nicht durch Verstehen.

    So wie Surfer, Skateboarder, Skydiver.

    Auf der anderen Seite sollten wir nie vergessen, laute Musik oder solche

    extremen Erlebnisse erzeugen genau so eine Mauer zwischen dem "andauernd

    plapperndem Ich", also den eigenen Gedanken und dem Moment.

    Niemand wird beim Surfen, Skateboarden oder Skydiven über

    irgendetwas nachdenken, genauso wenig jemand bei voller Lautstärke

    auf guten Kopfhörern.

    Die Reize sind zu intensiv. Egal, ob ASS, ADS oder ADHS, je älter wir

    werden, desto mehr leiden viele von uns unter Reizfilterschwäche.

    Früher habe ich so gelebt, die Reize immer mehr intensivieren,

    egal wie.

    Andersherum habe ich mich unbewusst(!) dahin konditioniert,

    auf bestimmte Reize mit Wut zu reagieren.

    Rückblickend gab es dafür triftige Gründe, aber dazu später.

    Und wieder sollte ich nicht dem Fehler vom Zirkelschluss verfallen,

    aber ich habe mich genau wie du verhalten, mich nach Möglichkeit

    Triggern entzogen. Aber *ganz* konsequent, ich bin aufs Land.

    Nach 2 Jahren war es so, als ob gaaaaanz langsam eine Last von

    mir abfällt.

    Diese "Mauer" zu Verwandten aufzubauen, hat am längsten gedauert.

    Nicht darüber nachzudenken, was die wollen.

    Eine der beeindruckensten Übungen war tatsächlich, mich einen

    ganzen Tag nicht zu begründen. Da kriegt man erstmal mit,

    wie sehr man seine Gedanken damit verschwendet, sich

    gegenüber Anderen zu rechtfertigen.

    Auf Dauer ändert das Alles. In einem Selbst.

    Mir ist übrigens schon klar, dass ich hier Histrionische/Narzisstische

    Probleme thematisiere.

    Aber es geht genau darum. Wir lernen nur wir selbst zu sein,

    bei sich selbst zu sein, mit "Ruhe im Kopf", mir gelang das erst

    mit MPH">MPH.

    Und eigentlich gehört zu ADHS eine multimodale Behandlung,

    also zur Medikation gehört eine begleitende Psychotherapie.

    Und wenn diese in der Praxis nicht erfolgt sorgt das dafür, dass Leute

    erzählen, sie bekämen durch MPH">MPH eine Sozialphobie.

    Klar ist das heftig, wenn man beginnt, seine Defizite zu sehen,

    plötzlich am liebsten allein ist, bevor man bemerkt, dass es eben nicht

    bei allen Personen so ist, vor allem bei *einigen* (in Zukunft vormals) besten Freunden...

    Und da braucht man erstmal Hilfe, also psychologische Begleitung.

    So jetzt landen wir wieder beim Thema "Trigger".

    WARUM dich das wütend macht.

    Um das mal klar zu stellen, wenn ein Geräusch schlagartig Wut/Angst/Whatever

    auslöst, ist das -sowas- von ein Trigger. Gut, den zu kennen, und man

    sollte den ganz sicher nicht suchen. Aber kennen.

    Wut ist nichts als Stärke.

    Irgendetwas ist für Dich nicht okay, und du fühlst dich im Unrecht!

    Lass Dir nie niemals einreden, dass es nicht in Ordnung ist, wütend zu sein!!!

    Gesellschaftlich ist Wut *hierzulande* nicht akzeptiert, ignoriere einfach die

    deutschen dummen Heinis, die versuchen, dich zu beruhigen.

    Genieße sie, sie ist nichts als Stärke!

    Wir haben alle ein Recht auf unsere Emotionen, die gehören nur uns!

    Ich kann -heute- meiner Wut zu 100% vertrauen.

    Auch und weil, wenn ich verglichen mit früher, extrem selten wütend werde.

    Schien so eine Art Kurzschluss zu sein, sobald die Wut hochkam, wurde ich

    wütend, weil ich wütend wurde;-)

    Zuviel, oder?


    LG

    headrcack

    Hatte ich früher auch, die Frustration solcher Trigger reichte bis ins Sexleben hinein.

    War bei mir aber alles eine Frage der Akzeptanz, wie sehr man kognitive Dissonanz aushält...

    Ich glaube heute, sowas kriegt man ganz allein nicht hin.

    Man braucht jemand mit anderem Blickwinkel, der einen Woche für Woche da heraus hilft.

    Nach ein paar Jahren Training halte ich sogar (stundenweise!) die Narzissten um mich herum aus, mit denen ich früher befreundet war.

    Dieser Beitrag von mir klingt jetzt total großkotzig.

    Es tut mir leid, aber die "verständnisvolle Methode" habe ich einfach nicht mehr drauf.

    Sie erfordert andauernde Perspektiv-Wechsel, die mich nach kürzester Zeit erschöpfen.

    Daher eine Kurzfassung.

    Man kann lernen, seine gesamte Wahrnehmung zu umzugestalten, dass sich mit der Zeit die ganze Gedankenwelt nicht nur komplett ändert, sondern man ihr und darin gerade seinen und anderen Erwartungen kaum Bedeutung beimisst.

    Sorry, das glaubt mir hier kein Mensch, aber ja, es gibt genau in dieser Beziehung eine Art von Wissen das man nicht durch Verstehen erwirbt, sondern nur durch Konditionierung.

    Wenn Du schreibst, das dich nur "bestimmte Geräusche" ärgern, gibt es aus meiner Sicht

    zwei Möglichkeiten:

    1. Eine Vorstellung von dir, wie Dinge zu sein haben, wird nicht erfüllt und das erzeugt in dir Wut.

    Deswegen glaube ich heute auch fest daran, dass Schopenhauer eben nicht Recht damit hatte, als er schrieb: "Man kann zwar alles machen, was man will, aber nicht alles wollen, was man will."

    Operante Konditionierung (YT erkärt die toll) ist der Weg zur Freiheit des Willens und das ist die Basis quasi aller neueren Psychotherapien.

    Unser Kopf ist Knetmasse.

    Es ist eben nicht so: Das und das macht mich glücklich und das nicht!

    Wir können in aller Ruhe überlegen, was ihn glücklich machen soll und uns dann ein Konzept dafür überlegen.

    2. Du hast einen Trigger identifiziert.

    Ich würde das bei Normalos nicht schreiben, denn da ist es fast immer Möglichkeit 1, aber bei ADHS/ADS?

    Zu dumm, dass es davon so viele gibt, was?

    Mir hat da gewaltfreie Kommunikation geholfen und zwar so schnell wie möglich.

    Auch wenn man sie ersteinmal lernen muss, das Schöne an der Methode ist, sie funktioniert richtig schnell.

    Man sollte aber immer im Hinterkopf behalten, dass dieser "Schutzraum" nur im eingeweihten Umfeld funktioniert!


    LG

    headcrack

    In dieser Hitze ist habe ich keinen Bock, mit viel Fleisch zu kochen, aber neulich habe ich in einer Kochsendung gehört, dass die Inder in etwa 3x Linsen in der Woche essen, einfach, um auf ihre Proteine zu kommen.

    Draufhin habe ich einige Dal-Rezepte ausprobiert. Alle super, alle anders, normalerweise kann/will ich ein Gericht am nächsten Tag nicht nochmal essen, nichteinmal Reste. Das ist bei Dal anders. Egal ob mit Wasser oder Kokosmilch, ob mit Cumin oder Curry...

    Ich könnte mich nicht mal für ein Rezept entscheiden.

    *Empfehlung*

    Wut ist nichts als Stärke, die mir hilft mich durchzusetzen, wenn ich mich klein fühle.

    In meiner ACT-Psychotherapie gab es eine Übung, zwei Frauen, die nebeneinander auf dem Bürgersteig laufen, nicht auszuweichen, notfalls stehenzubleiben und dem direkten Gegenüber direkt in die Augen zu blicken. Nur auf die Gefühle zu achten...

    Eine der eindrucksvollsten Praxis-Übungen der gesamten Therapie.

    Inzwischen vertraue ich meiner Wut vollkommen.

    Was nicht heißt, ich versuche sie mit Aktionismus abzustellen, wie früher.

    Ich halte sie aus und inzwischen nutze sie auch immer mehr.

    Ärger, Wut ist ein Gefühl.

    Der kulturell bedingte Kurzschluss ist, dass man schon als Kind darauf trainiert wird, sie durch Aktionen abzustellen.

    Wenn man gelernt hat, sie zu fühlen, auszuhalten, ändert sich alles.

    Ich kann meiner Wut vollkommen vertrauen.

    Sollte das Forum sowieso nicht irgendwan zu 2/3 von außen erreichbar sein?

    Schon richtig Aneta man kann sich aber doch jederzeit wieder abmelden wenn´s einem nicht zusagt.

    Im Bereich "Vorstellung" muss man ja erstmal nicht ganz so viel von sich preisgeben....8)

    Deine Projektion beginnt ab einem Moment, wo der Besucher bereits *im* Forum ist - zu spät.

    Findige Ladenbesitzer haben vor ~80(?) Jahren begonnen, keine Stufen mehr vor dem Eingang zu haben, Türen wegzulassen, die ganze Bedeutung des Wortes "einladend" zu verinnerlichen.

    Bin vor 4 Jahren deswegen von der Stadt mitten in den Wald gezogen.

    Nach und nach wurde mir klar, in der Stadt inmitten von Menschen, werde ich zu hochfrequent getriggert.

    Also habe ich die Dauer und die Anzahl sozialer Kontakte begrenzt.

    Ausnahmen gibts für ADS-ler, da gibts keine Limits.

    Nach 2 Jahren werde ich nun nicht mehr hyper, ganz ohne MPH">MPH.

    Inzwischen kann ich die Dauer und Anzahl der Kontakte auch wieder hochdrehen, als ob ich mich ganz lange erholen musste.

    Aber ich werde niemals zurückkehren in die Stadt.

    Also bei mir gibts beides, wenige (4) enge Freundschaften, zu denen ich es schaffe, den Kontakt mehrmals in der Woche aufrecht zu erhalten und viele mehr, wo das nicht so gut klappt. Aber sie haben verstanden, warum und sind nicht sauer, wenn ich mich mehrere Monate nicht melde.

    Re.

    Wozu überhaupt diese Kontrolle?

    Meine Erfahrung ist, Foren entwickeln sich gerade erst durch Konfrontation.

    Die Zügel so locker wie legal möglich lassen und Foren wachsen.

    Kann sein, dass das inzwischen veraltet ist, aber so war es früher.

    Glaube ich aber nicht.

    Lasst die doch mitlesen.

    Sollte das Forum sowieso nicht irgendwan zu 2/3 von außen erreichbar sein?

    Wer meldet sich schon an bei der Katze im Sack...

    LG

    headcrack

    Ich bin Fan von japanischem Street Dance.

    Von den heute populären Stars begeistern mich am meisten
    - Sumi Oshima (dieses intelligente Spiel zwischen dem asexuellem, androgynem und dem Sex),

    - Rushball (vor allem der Battle zwischen ihnen und den Les Twins)

    ***

    Prokrastination und das ich für einfache Tätigkeiten manchmal Stunden brauche, weil ich mich dann permanent woanders wiederfinde.

    "Einfache Tätigkeiten" ist eine Bewertung.

    Oft von Nicht-Betroffenen aus ihrem Blickwinkel heraus.

    "Einfache Tätigkeiten" für sie kosten mit ADHS *so oft* mehr Kraft als man gerade hat.

    Manchmal hat man die Kraft, und dann man kriegt zu hören: "Geht doch, wenn du willst!"

    Aber diese Kraft ist eben nicht immer da.

    Und vor allem nicht planbar.

    Diese "Prokrastination" ist doch oft auch nur eine Strategie zum Erholen, gerade weil man von all den "Einfachen Tätigkeiten" so erschöpft ist.