Beiträge von Hermione

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    Zu dumm nur, dass man erst dann merkt, dass da "was fehlt", wenn es auffällt...

    Hust, das passiert mir ständig, wenn ich mit jemandem rede oder an einer Sache arbeite. Ich kann da häufig nicht mehr sagen, was mein Gegenüber gerade gesagt hatte.

    Das würde ich aber mal als fast normale Vergessensreaktion sehen. Was ich nicht wichtig finde, merke ich mir nicht. Wird nur peinlich, wenn ich in Gesprächen zu viel unwichtig finde. :)

    Ich glaube, diesen Reflexionsschritt sollte man auch nicht unterschätzen. Der ist ohne Vorerfahrung mit dem Wissen "es wird auch wieder besser" in manchen Phasen schwer bis gar nicht möglich.

    Eigentlich hat man wirklich Glück, wenn man mit Depressionen schon Erfahrung hat. Das kann viel am Umgang damit ändern.

    Bei chronischen Depressionen können auch Entzündungen im Körper eine Rolle spielen. Im Ärzteblatt kann man was darüber lesen.

    Es wird noch nicht offiziell angewendet, aber ich habe vor ca. nem Jahr schon gelesen, dass einige Patienten, die nicht auf ADs ansprechen, auf einmal schlagartige Besserungen erfahren, wenn sie Antihistaminika bekommen.

    Vielleicht tut es dir gut, eine Weile auf Fleisch zu verzichten. Mit dem Hintergedanken, dass die Angst der Tiere, die in den Schlachthof kommen den Tieren "in den Knochen" (also mehr im Fleisch) steckt und dann bei uns auf dem Teller landet.

    Ich habe mal einen MBSR Kurs gemacht. Da ging es auch darum, wie UnkrautHexe geschrieben hat, die Gefühle wahrzunehmen. Einfach nur wahrnehmen und auch benennen. Wenn man sie nicht wegdrückt, lassen sie nach einer Weile wirklich nach ist meine Erfahrung. Das kann heißen, du erlebst eine halbe Stunde ein Angstgefühl. Das ist unangenehm. Danach wird es aber meist besser.

    Sandra Gast , ja es gibt viele Menschen, die nicht in der Lage sind, sich und ggf. eine Erkrankung zu reflektieren. Ich kanns nicht nachvollziehen, aber habe es schon bei einigen erlebt.

    Ich persönlich finde es wirklich nicht nachvollziehbar, wie man einfach nicht dazulernen kann. Aber da wirken sicher noch mehr Faktoren mit (Abwehr etc.) als nur ein Unvermögen zur Introspektion.

    Jedenfalls diese Unruhe und Unkonzentriertheit ist eher so ... keine Ahnung, als wolle man ein 1000m langes Wollknäul (als Metapher für Arbeit) irgendwie sortieren und weiß gar nicht wo man anfangen soll und dann wirds langweilig und doof und dann macht man was anderes oder oh ein Vogel und Schwupps ist das Wollknäul vergessen und dann geht man fünf anderen Gedanken nach, während man gedankenverloren an der Nagelhaut knabbert, und ach, mal wieder Gitarre spielen wäre so schön, beim Aufstellen seiner Sachen fällt der Blick auf das Buch was man schon so lange zu Ende lesen wollte, also doch lieber lesen.. schafft aber nicht mal eine Seite - irgendwie doof, irgendwie langweilig, meh. Ach upsi, man wollte ja das Wollknäul sortieren? Also wieder hingesetzt. Mensch ist das dreckig hier, erstmal ein bisschen aufräumen. Auf dem Weg zum Staubsauger fällt der Blick auf das Bild was man schon die ganze Zeit an die Wand hängen wollte, also ab zum Werkzeugkasten. Als man mit dem Hammer in der Hand beim Bild stehe, merkt man dass man gar keine Nägel im Haus hat, mist. Also ab zum Baumarkt. Im Baumarkt angekommen, oh was für ein schönes Schuhregal, das ist genau das was ich gebrauchen kann :2dance: Super!

    Oh wow ... DAS ist auch Unruhe? Ich dachte bisher, naja, auf mich trifft ja viel zu, aber innere Unruhe habe ich nicht.

    Aber DAS trifft definitiv auf mich zu.

    Ist jetzt bisschen OT, aber huh, das musste kurz raus.

    Und ich habe noch nie einen Menschen ihre Depresdion so klar reflektieren sehen wie Sie!

    Eigentlich spräche das gegen eine Depression, aber Sie haben eine!“

    Huch, warum sollte man seine eigene Depression nicht reflektieren können? Ich konnte das auch. Ich denke, je erfahrener man ist, desto leichter fällt es einem, die Depression mit all ihren individuellen Begleiterscheinungsformen sortieren und erkennen zu können. Das ist eine ganz wunderbare Ressource.

    Ich verzweifel noch. Wenn ich mich zum Lernen nach draußen setze weil es schöner ist, kann ich konzentriertes Arbeiten so gut wie vergessen. Ich höre ALLES. Ich kann beim Lesen kaum den Inhalt entnehmen und wenn ich für die Uni noch Fragen zum Stoff beantworten soll, bin ich nur noch in einer Dauerschleife gefangen aus Umgebungsreize wahrnehmen, versuchen diese auszublenden, versuchen eine ruhige Zone in meinem Kopf finden, in der ich nachdenken kann, rausgerissen werden vom nächsten Umweltreiz. ... und dann geht das wieder von vorne los.

    Das ist so mühsam, ohnehin schon lange Anlaufzeit zu brauchen, bis ich mit Lernen anfange und dann klappt es in Umgebungen, die mal eine Abwechslung zur Bib sind, mehr schlecht als recht.

    Am Ende habe ich dann wenig geschafft und bin meistens erschöpft wenn ich aufhöre.

    Ich bin gerade echt frustriert weil ich so wenig von meinen Aufgaben erledigt bekomme.

    Dissoziationen sind nicht die „Trennung von Körper und Geist“ die einen in traumatischen Situationen schützen weil man den „Gesamteindruck“ nicht verarbeiten könnte?

    Das sind klinisch relevante Dissos.

    Allgemein sind Dissosziationen einfach eine Trennung von 2 Funktionen, die normalerweise gemeinsam arbeiten.

    Bei Hirnverletzungen kommt es auch häufig zu Dissosziationen, aber das hat nichts mit einer Schutzfunktion zu tun. Da geht's nur um die funktionelle " Entkopplung".

    Beim Zahnarzt mit Betäubung ist man auch "dissoziiert" würde ich mal als Beispiel einwerfen.

    Das nennt man Alltagsdissoziationen, was du vermutlich meintest. Tagträumerei ist auch eine Form von Alltagsdissoziationen.

    Manche Menschen neigen eher dazu als andere.

    Verstehe ich das richtig, dass Tagträumen und eine Alltagsdissoziation synonym verwendet werden können?

    Für mich ist klar, dass zwischen Alltagsdissoziationen und Dissos, die klinisch relevant sind, ein deutlicher Unterschied besteht. Ich hätte das vllt. zu Anfang deutlicher kennzeichnen sollen. Ich wollte hier gar nicht über klinische Dissos zu sprechen kommen.