Beiträge von Maggy

    Draußen Frühlingssturm und die nun starke Frühlingsenergie flasht mich wie jedes Jahr und begeistert mich wie jedes Jahr nach dem Motto: Selbst Wunderschönes erschöpft mich, wenn es intensiv ist!

    Werde vermutlich bei meiner Weiterbildung ab Mittwoch nur stundenweise teilnehmen und viel Zeit im Gästehauszimmer verbringen, wenn ich so schlapp bleibe.

    Termine schreibe ich mir natürlich noch auf und wenn mir jemand dazu was am Telefon sagt, damit ich es nicht vergesse, auch ein paar Stichworte dazu.

    Aber ich stamme aus einer Familie, die sich alle pedantisch an ihre Planungen halten, schon Wochen vorher alles durchgetaktet haben und vor allem, dann auch diese Pläne erfüllen Punkt für Punkt!

    Ich muss nach der Geburt vertauscht worden sein.....

    Ich bin seit bestimmt einer Woche endlich mal wieder ausgeschlafen, auch wenn ich mir das Schlafen nachts und tagsüber zusammensammeln musste, weil Durchschlafen nicht gut gelang nachts.

    Und gleich ist der Antrieb besser, weil ich Energie für mehr übrig habe.

    Da ich mir das stressige Mental Load des vollen Vorplanungskopfes abgewöhnt habe, weil das soviel Energie frisst und mein "Bauch" sowieso weiß, was alles notwendig ist, merke ich den Unterschied enorm.

    Zum Beispiel fahre ich ja in einer Woche zu einer mehrtägigen Weiterbildung. Und ich mache nichts mehr mit stressigen Packlisten. Ich denke einfach nicht mehr drüber nach.

    Und heute schmeißt mir mein Bauch Kurzinfos zu wie "Medis, Wäschewaschen, Bilder von Kleidung für 5 Tage". Während in den letzten übermüdeten Tagen "nur" alle Vorbereitung für meinen Mann, wenn er unseren behinderten Sohn betreuen wird, von selbst in die WhatsApp-Tasten lief.

    Ich brauche auch noch einige Malutensilien für die Weiterbildung und hatte die letzten Tagen Null Bock, mich darum zu kümmern. Heute warf mir mein Bauch die ausgearbeitete Idee, wo ich alles bekomme und dann noch mit Freude, da wunderbarer Laden, einfach so aus.

    Nie wieder Planungslisten, bin direkt eine Phobikerin geworden mit all den lebenslangen Listen.

    Heute erschöpfte mich die ausbrechende Frühlingsenergie, Übergangszeiten vom Winter zum Frühling und Herbst zum Winter vertrage ich nie gut, so schön sie auch sind.

    Heute Abend ein leckrer Rotwein mit lieben Leuten tat aber gut - und dabei so abhängen und sein, wie wir sind.

    Später Kaffee zur Beruhigung? :) Sowas kann man nur ADHSler fragen, aber wie schön, dass ich das kann!

    Heute war´s auch hier im kalten Süden soweit: Auf den noch braunen Sträuchern und Bäumen liegt ein zarter Schimmer, dieser erste Frühlingsschimmer, der die Zweige wie verwischt aussehen lässt, so fast durchscheinend licht, so überirdisch.

    So licht wird es dann auch in meinem Inneren und jedes Jahr staune ich wieder voller Ehrfurcht über die wiedererwachte Natur.

    Und ich habe mir nie von Nahmen angeschaut, wodurch dieser wolkige verwischte Effekt zustande kommt.

    Ich überlegte mir, wie ich beim Malen solch einen Effekt hinbekäme. Ich würde lauter kleine Punkte oder Tupfer malen, die die scharfen Umrisse der Äste verwischen von Ferne.

    Als ich dann bewusst nahe an einen Strauch ging, hatte es die Natur ganz ähnlich gemacht: Lauter kleine noch geschlossene Minipunkt-Knospen.

    Und wenn diese Schimmer dann hellgrün werden, bald, dann steigt jedes Jahr in mir Glückseligkeit auf, das liebe ich!

    Forsytien und Erlen blühten schon gelb. Wunderschön!

    Gestern hatte ich grauenvolle hoch konzentrierte und doch nicht so erfolgreiche Verhandlungen wie ich hoffte!

    Ich bin ja zusammen mit meinem Mann gesetztliche Betreuerin für unseren behinderten Sohn und stehe da regelmäßig in Verhandlungen mit Ämtern und Berufsbildungsinstitutionen, damit er weiterhin weder über- noch unterfordert wird.

    Das heißt, dort habe ich es mit an Sohnis Förderung und Person Interessierten und mit eiskalten Karrieristen zutun, die mit dem momentanen Goldesel "Inklusion" Quote machen wollen, also Menschen mit Behinderung in den 1. Arbeitsmarkt schubsen wollen und nach ihnen die Sintflut.

    Als ich noch nicht von meinen ganzen Diagnosen wusste, habe ich mich wagemutig und risikoliebend und selbstbewusst - und trotzdem vor Überreizung zitternd und Panik nahe und Stunden danach noch im Horror davon - voll in Verhandlungen gestürzt und meine Durchsetzungsfähigkeit, Sprachgewandheit charismatisch und mit Kampfeslust genossen!

    Heute ist das ganz anders. Am liebsten und häufigsten kläre ich alles schriftlich, so selten wie möglich telefonisch und so gut wie nie persönlich vor Ort.

    Ab und zu muss es aber sein. Und ich hasse es! Denn ich weiß, dass es nervlich selbstschädigend ist! Und ich weiß, dass bis das Berufliche mal ein Selbstgänger ist, ich diejenige bin, die mit Abstand am meisten über meinen Sohn, seine Behinderung und schulische und therapeutische Vorgeschichte sowie sein Alltagsbefinden, seine Grenzen und Fähigkeiten weiß.

    Also los in den Kampf! Und leider, da derzeit viel Geld drin steckt, ist es ein Kampf! Ein Kampf zwischen denen, die die Menschen zu wenig, aber die Luftnummer "Teilnahme im 1. Arbeitsmarkt!" voll durchtreten und denen, die die Chancen dankbar ergreifen, aber das lebenslang beschützte Arbeiten für den behinderten Menschen sicherstellen wollen.

    Leider konnte ich zwar klar und unnachgiebig meine schützende Hand über die Zukunft unseres Sohnes halten, merkte aber, dass ich aufpassen muss, nicht die guten Fachleute, die zwischen Berufsbildungsinstitution und unserem Sohn agieren und weder Sohni vernachlässigen noch es sich mit der Institution versauen dürfen, in eine Zwangslage zu bringen.

    Das war nicht einfach. sondern tricky und im Ergebnis beruhigend und beunruhigend.

    Gut war, dass ich im Nachhinein, nachdem ich alles überschlafen hatte, die gute Lösung fand, die Fachleute demnächst an meiner Stelle agieren zu lassen und nur mit ihnen zu kommunizieren in den neuralgischen Punkten und mit der Institution in allem, dem meisten, das prima läuft. So brauche ich nicht noch einmal dahin bis auf Prüfungen und sowas.

    Am allerbesten war aber, dass meine Überreizung nicht so krank wie sonst immer noch Tagelang hängen bleibt mit Panik und Gedankenkarussell und Schlaflosigkeit.

    Nein, endlich scheint mein Inneres zu glauben, dass ich nur in Notsituationen noch Gesundsein spiele und bescherrte mir klare und zwar starke, aber auch abklingende Emotionen, die auch angemessen und deutlich waren.

    Somit bin ich zufrieden, nur noch etwas erschrocken über die Kälte der Berufswelt, wie immer.