Bei meinem Mann und mir hat sich ein seit 2 Tagen andauerndes Gespräch darüber ergeben.
Teils mündlich, teils schriftlich, wenn uns in verschiedenen Räumen was einfiel oder wir unseren Autistensohn nicht verstören wollten.
Mein Mann und ich haben eine sehr unterschiedliche Wahrnehmung. Ich eine Hypiewahrnehmung mit hoher Intuition für athmosphärische Stimmungen und Herzensstimmungen, hoher Empathie, wodurch ich schnell überrollt werde durch Reizüberflutung, mein Mann ist hochbegabt und durch und durch Naturwissenschaftler, der systematisch und verlässlich und treu mein Fels in der Brandung der 95% unsichtbarer und unbekannter Energie und Materie im Kosmos ist, die ich durchlebe, während er diese gar nicht spürt, dafür aber alle Naturgesetze der 5% bekannter Materie und Natur völlig überschaut und dadurch alles, was sich durch Ursache und Wirkung lenken lässt, in unserer Familie hervorragend regelt und absichert.
Das, was ich wahrnehme, gibt es also für ihn eigentlich gar nicht. Und seiner glasklaren Ratio ohne Ablenkung kann ich nicht in alle Weite und Höhe folgen.
Doch damals, vor 25 Jahren, als wir uns kennen lernten und bevor die Familienfalle zuschnappte, lebten wir jahrelang in unserer eigenen Dimension der Liebe, denn alles war da, die ganzen 100% Lebendigkeit.
Von Kleinauf nannten Menschen mich Lichtkind. Das kam einerseits durch meine Hypiequirligkeit, die alle mit Fröhlichkeit ansteckte und andererseits durch meine tiefe innere Verbundenheit mit Gott in einer religiösen Familie, die liberal undogmatisch Mystischem offenstand.
In meiner Herkunftsfamilie gab es in jeder Generation einen Geschichtenerzähler: Meinen Großvater, meine Mutter, mich, meinen Sohn.
Mein Sohn ist unser Adoptivsohn und dennoch der nächste Erzähler. Er erzählt viel seine Tagträume, mein Großvater hat die ganze Welt und Bibel und eigene Märchen erzählt, meine Mutter auch und ich sowie mein Hypievater habe Unsinngeschichten übermütig erzählt, lustiges, wildes, freches Zeugs Leuten in den Mund gelegt und sie damit realsatirisch beschrieben, bis sich alle vor Lachen bogen.
Überall, auch in meinen Berufen und Ehrenämtern würde ich immer wieder neu als Lichtbringerin bezeichnet, sogar von meinem Ratio-Mann.
Sogar während meines Examenspraktikums in einer Suchtklinik, wo einer der Patienten in der Raucherecke plötzlich zu mir sagte: „Wenn du rein kommst, wird es hell.“
(Nur in mir war es stockfinster, aber das ist ein zu weit ausuferndes Thema hier.)
Und genauso weiß jeder Normalo um den unsichtbaren Zauber in der Welt.
Die Verständigung ist schwer und braucht Zeit und Hetze und Lärm öffnet Abgründe des Totschweigens.
Aber Rationalisten und Empathen bezaubern sich gegenseitig und sind zusammen das Ganze.
Genauso Normalos und ADHS-Chaoten, sonst hätte die Evolution schon längst die Normalos rausselektiert. 😁
In dem Sinne hat auch Weihnachten diesen Zwiespalt, dieses Totschweigen, dieses verborgene Ganze in sich und braucht alle, um es voll und vielfältig auszudrücken, auch durch Nichtfeiern.
We are the world.