Hallo Leute
Ich möchte etwas loswerden, was ich schon lange mit mir herum trage.
Wie schafft ihr es glücklich zu sein?
Mir macht das etwas Sorgen.
Ich hab wenig Anlass zum lachen/lächeln.
Ich lache gar nie bis selten (und wenn dann ist es eher ein gezwungenes zucken der Mundwinkel).
Und so bescheuert es klingt trotz meiner vielen Ausbildungen und zertifikaten, bin ich irgendwie nicht stolz auf das was ich erreicht habe. Ich fühl mich total mies.
Über mich lachen oder mir nur schon vor dem Spiegel mal zu mir selbst sagen: Gut gemacht. Geht überhaupt nicht.
Mir macht das irgendwie grosse Sorgen.
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Ha. Keine Sorge (sic), damit bist du nicht allein.
Das geht wahrscheinlich fast allen Menschen so. Glück ist flüchtig. Ich glaube, man kann sich gar nicht dauerhaft glücklich fühlen, per Definition. Im Idealfall kann man sich oft glücklich fühlen. Wüsste da aber auch keine Formel für. Zumal häufige und oft ausgeprägte Stimmungsschwankungen recht charakterisch für ADHS sind. Das macht es nochmal schwieriger.
Aber man kann manchmal zumindest was dafür tun. Wenn man sich mal wieder selbst im Weg steht und das merkt (kommt zumindest bei mir durchaus häufig vor), aktiv werden und sich bewusst machen: Auch wenn du grad nicht himmelhoch jauchzt, ist es eigentlich mindestens okay. Oft bin ich gar nicht offen für positive Erfahrungen oder Gedanken. Dann kann das auch nichts werden. Wenn ich das merke, versuche ich positiver an die Situation heranzugehen, mehr zuzulassen. Fast immer fängt da der Spaß an. Lachen nicht ausgeschlossen.
Apropos Lachen: Umgib dich mit Menschen, die dich zum Lachen bringen, die dich schätzen und in deren Gegenwart du einfach du selbst sein kannst.
Ich hab aktuell zwei Freundinnen, in deren Gesellschaft ich wirklich meine Batterien wieder aufladen kann. Sonst bin ich eher der introvertierte Typ, den soziale Kontakte Kraft kosten (während eher extrovertierte Menschen aus solchen Situationen Kraft schöpfen, darin aufgehen; du weißt schon, dieses simple, aber nicht falsche Modell). Geht schon, aber schlaucht. Mit den beiden sitz ich im übertragenen Sinne immer auf meiner Couch und bin mega entspannt, sehr im Reinen mit mir und der Welt. Da kommt es vor, dass ich laut oder leise lache.
Mach aber auch alleine Sachen, die dir richtig Spaß machen und halt dabei die Augen und Ohren nach neuen Bekanntschaften auf. Wenn du einen (neuen) Herzmenschen findest, achte drauf, dass du den Kontakt nicht wieder einschlafen lässt (mach ich immer mal wieder). So Menschen sind mindestens ihr Gewicht in Gold wert, grad auch für ADHSler. Oft genug tun wir ja anderen Menschen durchaus gut, kriegen das aber nicht so zurück oder fühlen es zumindest nicht recht.
Ich fühle mich sehr selten akut glücklich, und manche eigentlich gute Strategie funktionieren mit ADHS nicht so gut. Siehe dein Beispiel mit erreichten Zielen. Das ist für viele Menschen sicher sehr befriedigend. Ist halt blöd, dass für uns erledigte Dinge nie lange ihren Reiz behalten. Wir fangen lieber neue Dinge an.
Aber da steckt auch eine Chance drin. Glückliche Momente! Wenn ich etwas beginne und voll im Flow bin - dann bin ich manchmal für kurze Zeit sehr glücklich, in mir ruhend. Oft ist mir das in dem Moment gar nicht bewusst, weil ich so mit der Aktivität beschäftigt bin. Aber man kann versuchen, sich dessen bewusster zu werden. Auch da: Kurz durchatmen. Horchen. Sich freuen, wenn man merkt, dass man fühlt, dass gerade Alles gut ist und man etwas tut, was gerade richtig ist.
Funktioniert zumindest bei mir ganz gut.
), hat auf Facebook ein Zitat zum Thema: "Was ist heute Punk?" gepostet. Quelle war ein Tweet eines Autors, den ich auch mag. Schreibt ziemlich gute SciFi und Fantasy. Gut gemacht, gut gemeint, immer brav, nicht weltbewegend. Ihr kennt vielleicht die Serie The Expanse. Der ist das.
erwärmend. Schön! Die Welt ist klein. Gute Gedanken verbreiten sich. Nette Leute, die Bücher schreiben, die ich mag, werden von netten Leuten zitiert, die Musik machen, die ich mag. Passt! Die Welt ist manchmal einfach schön und das Internet manchmal auch.
